Arten von Darminfektionen

Darminfektionen können bakterieller oder viraler Natur sein.

Virale Darminfektion

Virusinfektionen werden durch Rotaviren und Enteroviren verursacht, die nicht nur durch schmutzige Hände, Gegenstände und Nahrungsmittel, sondern auch durch Tröpfchen in der Luft verbreitet werden, da virale Darminfektionen nicht nur den Darm, sondern auch die oberen Atemwege betreffen.

Unter den viralen Darminfektionen gibt es Dutzende von Virusgruppen, die die Krankheit verursachen. Die häufigsten Virusgruppen sind Rotavirus- und Enterovirus-Infektionen.

Rotavirus-Darminfektionen (oder Darmgrippe) werden in der Hälfte aller Fälle viraler Darmläsionen nachgewiesen. Die Krankheit beginnt immer akut, meist plötzlich. Die Hauptsymptome sind Fieber, häufiger weicher Stuhl und Erbrechen.

Mit der Entwicklung einer Enterovirusinfektion wird auch ein akuter Krankheitsverlauf mit hohem Fieber beobachtet. Es ist erwähnenswert, dass die Diagnose solcher Infektionen schwierig ist, da die Krankheit eine Vielzahl von Symptomen aufweist (Muskelschmerzen, Tränenfluss, Fieber, Krämpfe, Schläfrigkeit, Lichtscheu, erhöhter Puls, Schwäche, Herzschmerzen, laufende Nase, Halsschmerzen, Durchfall).

Zu dieser Gruppe von Darminfektionen gehören viele Viren, die verschiedene Krankheiten verursachen können. Enterovirus-Infektionen können Muskeln, das zentrale Nervensystem, die Haut und das Herz befallen.

Adenovirus-Infektionen sind seltener und führen vor allem zu Schädigungen der Nasen- und Augenschleimhaut. Ist jedoch der Dünndarm betroffen, können Durchfall, Appetitlosigkeit und selten Erbrechen auftreten. Normalerweise klingen die Symptome nach ein paar Tagen ab.

Intestinale Rotavirus-Infektion

Rotavirus-Darminfektionen, auch Magen-Darm-Grippe oder Rotavirus-Gastroenteritis genannt, werden durch Viren aus der Gruppe der Rotaviren verursacht.

Bei einer Infektion bleibt eine Person vom Auftreten der ersten Symptome (die ersten Anzeichen der Krankheit können 1–5 Tage nach der Infektion auftreten) bis zum Abklingen der Krankheitssymptome für andere gefährlich.

Rotaviren können sowohl Kinder als auch Erwachsene betreffen, bei Kindern verläuft die Krankheit jedoch schwerer.

Am häufigsten verläuft die Krankheit in akuter Form – Bauchschmerzen, leichter Durchfall (eventuell mit blutigen Beimischungen), häufiges Erbrechen und ein Temperaturanstieg auf 39 ^° C. Außerdem treten bei einer Rotavirus-Infektion häufig eine laufende Nase und Halsschmerzen auf.

Eine Rotavirus-Infektion kann auf verschiedene Weise erfolgen, am häufigsten werden Rotaviren jedoch aufgrund mangelnder Hygiene (schmutzige Hände, Lebensmittel, insbesondere Milchprodukte) übertragen. Es ist zu beachten, dass die Chlorierung von Wasser diesen Virustyp nicht eliminiert.

Viren dieser Gruppe befallen die Schleimhaut des Magen-Darm-Trakts und werden mit dem Stuhl des Patienten ausgeschieden. Die Krankheit verursacht eine Störung der Verdauungsfunktion, häufigen und schweren Durchfall, der zu Dehydration führt.

Die Erstinfektion mit diesem Virustyp erfolgt in Vorschul- oder Schuleinrichtungen, wo epidemische Ausbrüche von Rotavirusinfektionen nicht ausgeschlossen werden können.

Die meisten Kinder haben die Infektion im Alter von fünf Jahren bereits durchgemacht und Beobachtungen zeigen, dass die Krankheit mit jeder weiteren Infektion leichter zu ertragen ist, da der Körper eine Abwehr gegen diesen Virustyp entwickelt.

Die Erkrankung ist meist saisonal und tritt meist während der kalten Jahreszeit auf.

Eine Besonderheit von Rotaviren besteht darin, dass Mikroorganismen bei niedrigen Temperaturen nicht absterben und in einer ungünstigen Umgebung lange aktiv bleiben können. Darüber hinaus beeinträchtigen Rotaviren die Atemwege und können durch Tröpfchen in der Luft übertragen werden.

Ein Erkrankter kann innerhalb von 3–5 Tagen eine größere Zahl von Menschen (mit denen er engen Kontakt hat) anstecken.

Gegen Rotaviren gibt es keine Medikamente, die Behandlung erfolgt symptomatisch (Adsorbentien, Adstringentien, laktosehaltige Medikamente, Antipyretika usw.).

Die Ernährung des Patienten sollte Gelee, Reisbrei und Hühnerbrühe enthalten. Die Portionen sollten nicht zu groß sein, um Erbrechen zu vermeiden und die Nahrung für den geschwächten Organismus leichter verdaulich zu machen.

Bei wiederholtem Erbrechen und Durchfall wird empfohlen, den Salz- und Flüssigkeitsmangel im Körper auszugleichen. Dem Patienten sollten häufig kleine Mengen (ca. 50 ml) zu trinken gegeben werden.

Bei einer symptomatischen Behandlung verschwinden die Krankheitssymptome am 5.–7. Tag und der Körper erholt sich allmählich.

Das Fieber während der Erkrankung lässt sich mit fiebersenkenden Medikamenten nur schwer senken und kann mehrere Tage anhalten.

Eine Besonderheit dieser Infektion ist die Anfälligkeit der Rotaviren gegenüber erhöhten Temperaturen; bei 38 ^° C beginnen die Viren abzusterben, daher ist es nicht empfehlenswert, die Temperatur unter diesen Wert zu senken.

Eine Rotavirus-Infektion verursacht bei rechtzeitigem Behandlungsbeginn keine Komplikationen, die Erkrankung führt nicht zu negativen Folgen und hat in den meisten Fällen eine günstige Prognose.

Um der Krankheit vorzubeugen, empfehlen Experten, auf die persönliche Hygiene zu achten und abgekochtes oder gefiltertes Wasser zu trinken.

Bakterielle Darminfektionen

Bakterielle Infektionen werden durch pathogene Bakterien (Salmonellose, Ruhr, E. coli usw.) verursacht. Solche Infektionen werden durch schmutzige Hände, Gegenstände, Lebensmittel und Wasser übertragen.

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Darminfektion durch Salmonellen

Eine Salmonelleninfektion wird durch Mikroorganismen aus der Gruppe der Salmonellen verursacht. Die Krankheit befällt Tiere, Vögel und Menschen, ihre Erreger sind weit verbreitet und können auch in ungünstigen Umgebungen lange aktiv bleiben.

^{Bei einer Temperatur von 70 °} C beginnen Salmonellenbakterien innerhalb von 7–10 Minuten abzusterben.

Pathogene Mikroorganismen in der Dicke eines Fleischstücks (ca. 10–12 cm) sterben auch beim Kochen nicht ab; in geräuchertem oder gesalzenem Fleisch bleiben sie bis zu zweieinhalb Monate aktiv, in Butter bis zu vier Monate, in Milch – bis das Produkt sauer wird.

Im Staub bleiben Bakterien bis zu drei Monate aktiv, im Boden bis zu viereinhalb Monate, im gefrorenen Zustand, insbesondere in Lebensmitteln, über ein Jahr.

Die Infektion wird durch infizierte Haustiere (Pferde, Katzen, Hunde, Hühner, Enten etc.) oder Wildvögel (Möwen, Tauben) übertragen. Auch Bakterienträger können eine Infektionsquelle darstellen.

Die Ansteckung des Menschen erfolgt hauptsächlich durch den Verzehr von Fleisch infizierter Tiere oder Vögel oder durch den Verzehr von Eiern.

Das Infektionsrisiko steigt, wenn Fleisch zu Hackfleisch verarbeitet wird, die Fleischzubereitungstechnologie nicht beachtet wird und Fleischgerichte an einem warmen Ort gelagert werden.

Auch von Salmonellen-Infizierten und Infektionsträgern geht eine Gefahr aus, insbesondere bei mangelnder Körperhygiene.

Eine Infektion des Menschen kann in Fabriken oder auf Bauernhöfen bei der Haltung von Tieren oder Vögeln oder an Orten erfolgen, an denen Fleisch geschlachtet oder verarbeitet wird.

Salmonellose ist weit verbreitet und kann das ganze Jahr über auftreten (im Sommer-Herbst-Zeitraum kommt es vermehrt zu Erkrankungen).

Darminfektionen durch Salmonellen verlaufen äußerst schwer und Kinder leiden besonders stark unter der Erkrankung.

Die Krankheit kann mehrere Verlaufsvarianten aufweisen, insgesamt gibt es drei Formen: lokalisiert, generalisiert und bakteriell.

Die häufigste Form der Erkrankung ist lokalisiert und zeichnet sich durch einen akuten Verlauf aus (manifestiert sich normalerweise am ersten Tag nach der Infektion). Es beginnt mit Temperaturanstieg, Fieber, dann Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall (grünlicher Stuhl mit scharfem unangenehmem Geruch).

Eine große Gefahr geht von Komplikationen durch Infektionen aus. Am gefährlichsten ist der infektiös-toxische Schock, der zu Hirnschwellungen, Nebennieren-, Herz-Kreislauf- und Nierenversagen führt.

Staphylokokken-Darminfektion

Der menschliche Darm beherbergt eine Vielzahl von Mikroorganismen, von denen die meisten das Immunsystem unterstützen, während der Rest pathogen (krankheitserregend) ist. Bei einem starken Anstieg der Anzahl pathogener Bakterien treten gefährliche Krankheiten auf. Dies geschieht normalerweise bei einer verminderten Immunität, nach der Einnahme von Antibiotika, die die Darmflora stören usw.

Staphylokokken gelten als opportunistische Bakterien, also solche, die im menschlichen Darm leben, sich unter bestimmten Bedingungen jedoch aktiv vermehren und schwere Erkrankungen verursachen.

Staphylokokken-Darminfektionen entwickeln sich schleichend, in den meisten Fällen werden die ersten Krankheitssymptome – laufende Nase, Halsschmerzen – mit einer Erkältung verwechselt, die Temperatur steigt sehr selten über 37,5 ^° C.

Da eine Staphylokokkeninfektion keine charakteristischen Symptome aufweist, handelt es sich um eine schwere Erkrankung, die einer Lebensmittelvergiftung ähnelt.

Die Krankheit manifestiert sich am ersten Tag nach der Infektion; die Person leidet unter Bauchschmerzen, Erbrechen, weichem Stuhl mit Blut und Schleim, Hautausschlägen und Schwäche.

Staphylococcus aureus-Bakterien vermehren sich sehr schnell, insbesondere in Produkten, die bei Temperaturen über 20 ^° C gelagert werden (besonders gefährlich sind Milchprodukte, Eier, Fleisch, Fisch, Sahnetorten, Pasteten, Salate).

Obwohl Staphylokokken von allen bekannten Bakterien inzwischen umfassend und detailliert erforscht sind, ist ihre Behandlung schwierig. Dies liegt daran, dass Staphylokokken extrem variabel sind und schnell Resistenzen gegen Antibiotika entwickeln können.

Typhus-Darminfektion

Typhus wird durch Salmonella typhi-Bakterien verursacht, die mit Nahrung oder Wasser in den Darm gelangen. Im weiteren Krankheitsverlauf kommt es zu Entzündungen im Darm, es kommt zu Geschwüren und Blutungen, manchmal auch zu Darmrupturen.

Wenn eine Person nicht die erforderliche Behandlung erhält, kann sie noch mehrere Jahre nach der Infektion Salmonellenbakterien ausscheiden und außerdem zum Überträger der Infektion werden.

Die Inkubationszeit der Krankheit beträgt ein bis zwei Wochen. Die Krankheit beginnt schleichend. Zunächst steigt die Temperatur, Gelenke und Hals beginnen zu schmerzen, der Appetit verschwindet. Dann treten Bauchschmerzen, Nasenbluten und in einigen Fällen Schmerzen beim Wasserlassen auf. Bei schweren Formen der Krankheit treten Delirium, Taubheitsgefühl und Koma auf. In 10 von 100 Fällen treten 7 Tage nach der Infektion rosa Flecken am Körper des Patienten auf.

Salmonellenbakterien können Symptome einer Harnwegsinfektion oder einer Lungenentzündung hervorrufen, wodurch die Diagnose von Typhus schwierig wird.

Bei rechtzeitiger und angemessener Behandlung erholt sich eine Person vollständig. Komplikationen können auftreten, wenn keine (vollständige oder teilweise) Behandlung erfolgt. Insbesondere können nach dem 20. Krankheitstag Blutungen auftreten. In 2 % der Fälle bildet sich im Darm ein Durchgangsloch, das zu entzündlichen Prozessen in der Bauchhöhle führt.

Salmonellenbakterien können Lungenentzündungen sowie Schäden an der Gallenblase und der Leber verursachen. Wenn Bakterien in den Blutkreislauf gelangen, schädigen sie die Membranen des Gehirns, der Fortpflanzungsorgane, der Herzklappen, des Knochengewebes, des Harnsystems und der Nieren.

Salmonella typhi-Bakterien werden durch Urin und Kot infizierter Personen übertragen. Das Infektionsrisiko steigt bei mangelnder Körperhygiene und der Kontamination von Lebensmitteln und Wasser mit den Bakterien. Auch Insekten (wie Fliegen) können die Bakterien übertragen.

Bei rechtzeitigem Behandlungsbeginn kommt es in den meisten Fällen zu einer vollständigen Genesung (bei 10 von 100 Patienten kommt es auch bei Einnahme von Antibiotika zu einem Rückfall der Krankheit).

Besonders schwer leiden Kleinkinder, ältere Menschen und Menschen mit schwerer Erschöpfung an der Krankheit; die Sterblichkeitsrate bei dieser Infektion ist recht hoch.

Bei schweren Erkrankungen (Taubheit, Koma, Schock) ist die Prognose enttäuschend und die Behandlungs- und Genesungszeit kann mehrere Jahre dauern.

Darm-Coli-Infektion

Die durch bestimmte E. coli-Typen verursachte Krankheit verläuft akut und wird von Erbrechen und Durchfall begleitet.

Eine Coli-Infektion, auch Escherichia coli oder Colibacteriose genannt, befällt vor allem den Darm, in seltenen Fällen kann E. coli auch die Lunge, die Gallenwege und die Harnwege befallen, auch eine Blutvergiftung ist möglich.

Die Krankheit betrifft in der Regel kleine Kinder (bis zu einem Jahr), die mit der Infektion nur schwer zurechtkommen; besonders schwerwiegend verläuft die Krankheit bei Frühgeborenen, Kindern, die mit künstlicher Nahrung ernährt werden, und Kindern mit verschiedenen Krankheiten, die den Körper schwächen.

Die Ausbreitung der Infektion wird durch infizierte Kinder begünstigt, die viele pathogene Bakterien in die Umwelt freisetzen. Auch Träger der Infektion und Menschen, die die Krankheit in leichter oder latenter Form durchgemacht haben, stellen eine große Gefahr dar.

Der Infektionsweg ist fäkal-oral, was bei allen Darminfektionen vorkommt. Pathogene Mikroorganismen können durch die Hände von Eltern, medizinischem Personal sowie durch verschiedene Gegenstände und Produkte übertragen werden, die der Infektionsträger berührt hat. Bakterien können mehrere Monate aktiv bleiben, und Gegenstände in der Umgebung von Patienten mit einer Coli-Infektion können eine Gefahr für andere darstellen.

Die Krankheit kann auch auftreten, wenn das Immunsystem geschwächt ist; E. coli, das im Magen-Darm-Trakt vorkommt und von der nützlichen Mikroflora eingedämmt wird, kann unter bestimmten Bedingungen beginnen, sich unkontrolliert zu vermehren.

Darminfektion durch Klebsiella

Bedingt pathogene Darmflora kann unter bestimmten Bedingungen eine Reihe schwerer Darmerkrankungen verursachen. Zu den häufigsten Bakterien zählt Klebsiella, das bei einem Versagen des Immunsystems sowohl einen leichten Infektionsprozess als auch eine schwere Erkrankung auslösen kann.

Es gibt verschiedene Arten von Klebsiella, darunter Darminfektionen, die durch die Bakterien K. pneumoniae und K. oxytoca verursacht werden. Die Krankheit tritt häufig bei geschwächter Immunität, bei Kleinkindern, im Alter und bei Immunschwäche (Diabetes, Krebs, Blutkrankheiten, nach Organtransplantationen) auf. Eine Klebsiella-Infektion tritt häufig bei Menschen auf, die Alkohol missbrauchen.

Klebsiella-Bakterien können im Boden und in Lebensmitteln (insbesondere Milch und Milchprodukten) aktiv bleiben.

Die Ausbreitung der Infektion wird durch kranke Menschen und Infektionsträger erleichtert. Pathogene Bakterien können durch minderwertige Produkte (hauptsächlich durch Milch, Fleisch), durch schmutzige Hände, Gemüse und Obst in den Darm gelangen.

Die Krankheit beginnt mit Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall und verläuft akut. Die Temperatur kann ansteigen.

Die Behandlung hängt von der Schwere der Erkrankung des Patienten ab; hauptsächlich werden Probiotika und Bakteriophagen (Viren, die Bakterien zerstören) verschrieben.

Darminfektion mit Yersinia

Die intestinale Yersiniose wird durch Kokkobakterien verursacht, die mit kontaminiertem Wasser, Nahrungsmitteln, durch Kontakt mit Tieren und durch Blutprodukte in den Körper gelangen.

Am häufigsten sind Kleinkinder, insbesondere unter einem Jahr, Jugendliche und Männer von der Krankheit betroffen.

Nagetiere, Wild- und Haustiere (Pferde, Hunde, Katzen, Kühe usw.) können die Infektion verbreiten. Schweineinnereien sind die häufigste Infektionsquelle beim Menschen. Es gibt Hinweise darauf, dass Yersiniose eine Berufskrankheit bei Menschen ist, die mit rohem Fleisch arbeiten.

Auch bei niedrigen Temperaturen behalten Bakterien ihre Fähigkeit zur Vermehrung.

Die Krankheit beginnt mit Durchfall, Fieber und Bauchschmerzen. Eine Blutvergiftung im Rahmen dieser Darminfektion tritt eher selten auf, vor allem bei Kindern unter drei Monaten und mit Immunschwäche.

Bei normaler Immunität heilt eine Yersinia-Infektion unter symptomatischer Behandlung innerhalb weniger Tage aus; die Wirkung von Antibiotika ist in diesem Fall nicht nachgewiesen. Eine antibakterielle Therapie wird Kindern unter drei Monaten und bei Immunschwäche verschrieben, wenn das Risiko einer Blutvergiftung steigt.

Bakterien reagieren empfindlich auf Fluorchinolone, Cephalosporine der dritten Generation, Biseptol und Aminoglykoside.

Proteus-Darminfektion

Eine Proteus-Darminfektion wird durch Bakterien der Familie Proteus verursacht. Die Krankheit betrifft hauptsächlich den Magen-Darm-Trakt, die Möglichkeit der Entwicklung des pathologischen Prozesses in anderen Organen (Ohren, Augen usw.) ist jedoch nicht ausgeschlossen.

Proteusbakterien leben in verrottenden Produkten tierischen Ursprungs (Mist, Fleisch usw.), zudem sind die Mikroorganismen resistent gegen äußere Einflüsse.

Sowohl Menschen als auch Tiere können die Infektion übertragen; die Übertragungswege sind dieselben wie bei anderen Darmerkrankungen – fäkal-oral.

In den meisten Fällen wird die Infektion durch Lebensmittel übertragen; Proteusbakterien kommen häufig in Fleischprodukten, Fisch und Milch vor. Sehr selten wird die Infektion durch Wasser (beim Verzehr oder Schwimmen in kontaminierten Gewässern) oder bei mangelnder persönlicher Hygiene übertragen.

Neugeborene und Kleinkinder haben mit der Infektion große Schwierigkeiten.

Die Krankheit entwickelt sich normalerweise schnell, es treten Schwäche, Durchfall und Erbrechen auf und die Temperatur steigt auf 38–39 ^° C.

Zur Behandlung werden üblicherweise Antibiotika, Bakteriophagen und Enterosorbentien verschrieben. Die Wahl des antibakteriellen Arzneimittels hängt von der Empfindlichkeit der Bakterien ab.

Die Prognose ist in den meisten Fällen günstig, bei schweren Krankheitsverläufen und bei Kindern unter einem Jahr kann jedoch ein tödlicher Ausgang nicht ausgeschlossen werden.

Infektionen mit Darmprotozoen

Protozoeninfektionen werden durch protozoische Krankheitserreger verursacht und können zur Entwicklung schwerer Krankheiten führen. Es gibt etwa 50 Protozoen, die beim Menschen Krankheiten verursachen können, und die Infektionsrate in der Bevölkerung ist recht hoch.

Protozoen können verschiedene Organe und Gewebe (zentrales Nervensystem, Blut, Darm, Lunge usw.) befallen.

Die Ausbreitung der Infektion wird durch Insekten begünstigt, die die Infektion nicht nur vom Kot auf Lebensmittel übertragen, sondern auch Menschen beißen, und einige Mikroorganismen können sexuell übertragen werden.

Durch Protozoen verursachte Darminfektionen: Amerikanische Trypanosomiasis, Piroplasmose, Isosporiasis, Malaria, Amöbiasis (Darmgeschwür), Kokzidiose, Giardiasis, Infusoriasis, Kryptosporidiose, Leishmaniose, Sarkosporidiose, Afrikanische Trypanosomiasis, Toxoplasmose, Trichomoniasis (sexuell übertragbare Urogenitalinfektion).

Pilzinfektionen im Darm

In letzter Zeit leiden immer mehr Menschen unter Pilzinfektionen, insbesondere die Zahl der Patienten mit Darmpilzinfektionen hat zugenommen.

Der Darm beherbergt hauptsächlich Candida-Pilze, die Candidiasis verursachen. Übermäßiges Pilzwachstum tritt bei verminderter Immunität und Einnahme bestimmter Medikamente (insbesondere Antibiotika, Kortikosteroidhormone, Abführmittel) auf.

In einem gesunden Organismus vermehren sich Pilze nicht, da das Immunsystem und die nützliche Darmflora ihre Vermehrung hemmen. Die Darmflora kann durch starke nervöse Anspannung, schlechte Ökologie und unausgewogene Ernährung gestört werden.

Die Entwicklung einer Candidose im Darm weist in erster Linie auf eine Funktionsstörung des Immunsystems hin und kann auf die Entwicklung einer schwerwiegenden Erkrankung hinweisen.

Pilzinfektionen des Darms werden mit lokalen Mitteln behandelt, die nicht in die Darmwände eindringen, und mit Medikamenten, die die Mikroflora wiederherstellen.

Bei der Behandlung eines Pilzes sollten Sie die Empfehlungen des Arztes sorgfältig befolgen, die Behandlungsdauer nicht eigenmächtig verkürzen, die Einnahme der Tabletten auch nach Abklingen der Symptome fortsetzen, die empfohlene Diät einhalten usw., da die Infektion sonst erneut auftreten kann und die Behandlung länger dauert.

Bei Pilzinfektionen sollten Sie den Anteil an Süßigkeiten (einschließlich Getränken, Backwaren), fettigen und frittierten Speisen in Ihrer Ernährung reduzieren, mehr Obst und Gemüse, ungesüßtes Getreide und fermentierte Milchprodukte essen und auf Alkohol verzichten.

Bei Frauen treten Pilzinfektionen im Darm häufig gleichzeitig mit Soor (vaginale Candidose) auf.

Darminfektion auf See

Darminfektionen auf See sind weit verbreitet, besonders häufig sind Kleinkinder infiziert. Die Hauptursachen für die Ausbreitung von Infektionen auf See sind die Lagerung von Lebensmitteln außerhalb des Kühlschranks, die Nichteinhaltung der Kochtechnologie für Fleischprodukte, Insekten, die Bakterien vom Kot auf Lebensmittel übertragen können, unzureichende Körperhygiene und der Verzehr von ungewaschenem Gemüse und Obst.

Eine weitere Ursache für eine Darminfektion kann das Schwimmen im Meer sein, da man dabei versehentlich Wasser verschlucken kann. Besonders gefährdet sind Kinder, da sie Meerwasser trinken, an den Nägeln kauen oder mit schmutzigen Händen essen können.