Entfernung der Mandeln (Tonsillektomie)

Die moderne Einstellung zur Mandelentfernung basiert auf den Methoden, die im späten 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelt wurden. Bestimmungen zu Indikationen und Kontraindikationen für diese Operation, die auf wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen der medizinischen Wissenschaft auf dem Gebiet der Hämatologie, der Lehre von toxisch-allergischen Zuständen des Körpers, Herdinfektionen und ihrer Rolle beim Auftreten von Erkrankungen der inneren Organe usw. beruhen. Bei der Bestimmung der Indikationen für eine Tonsillektomie (Entfernung der Mandeln) muss der Arzt die „Dialektik der Diagnostik“ beherrschen, d. h. das Prinzip der alten russischen Ärzte anwenden – „am Krankenbett denken“, was eine analytische Herangehensweise an die chronische Mandelentzündung (wie auch an jede andere Krankheit) und die bevorstehende Behandlung als systemischen Prozess bedeutet, der Faktoren wie den Allgemeinzustand des Patienten, den Zustand seiner einzelnen Organe und Systeme, insbesondere solche mit engen anatomischen und physiologischen Verbindungen zum Objekt des chirurgischen Eingriffs, die Wahl der optimalen Behandlungsmethode, mögliche Folgen des chirurgischen Eingriffs usw. umfasst. Oft wird ein so korrekter Ansatz zur Entwicklung von Taktiken und Strategien zur Behandlung der chronischen Mandelentzündung durch das Prinzip (oder vielmehr einen prinzipienlosen Ansatz) ersetzt. „Keine Mandeln – kein Problem“ und der Patient wird zu einer Mandelentfernung „verurteilt“, die für seinen Körper zwar nicht gleichgültig, in vielen Fällen jedoch unnötig ist.

Tonsillektomie (Entfernung der Mandeln) unter Vollnarkose. In letzter Zeit hat die Tonsillektomie (Entfernung der Mandeln) unter Intubationsnarkose zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die Indikationen hierfür werden von einem HNO-Arzt gestellt, Kontraindikationen von einem Anästhesisten beurteilt. Am häufigsten wird sie im Kindesalter durchgeführt, wenn Kinder panische Angst vor Operationen haben oder bestimmte Erkrankungen des Nervensystems vorliegen, die sich durch Hyperkinese, epileptische Anfälle usw. äußern. Dieselben Indikationen gelten für erwachsene Patienten, insbesondere bei unkontrollierbarem Würgereflex. Die Vorbereitung auf die Vollnarkose erfolgt unter Aufsicht eines Anästhesisten. Während dieser Zeit werden die Vitalfunktionen des Körpers korrigiert, die Aktivität des Blutgerinnungssystems gesteigert und der Körper mit lebenswichtigen Vitaminen versorgt. Nach der Narkose verlaufen alle Schritte der Operation ähnlich wie unter örtlicher Betäubung. Der Patient liegt auf dem Rücken und lässt den Kopf so weit wie möglich nach hinten hängen. Der Chirurg sitzt hinter dem Kopf des Patienten, sodass das endoskopische Bild des Rachens in umgekehrter Form dargestellt wird. Auch eine Operation in der traditionellen Arztposition ist möglich. Die Vorteile der Tonsillektomie (Entfernung der Mandeln) unter Intubationsnarkose sind das völlige Fehlen des Rachenreflexes, die Möglichkeit ruhiger und vorsichtiger Manipulationen im Operationsfeld sowie eine schonende Blutstillung. Das Fehlen eines Würgereizes reduziert Gefäßblutungen deutlich, und die Möglichkeit der Blutdruckkontrolle macht diese Operation auch bei Patienten mit Bluthochdruck oder einem renalen oder adrenalen hypertensiven Syndrom sicher.

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