Halsweh

Halsschmerzen sind eine häufige Beschwerde, die Menschen zum Arzt führt. Jeder Erwachsene leidet durchschnittlich zwei- bis dreimal im Jahr an Halsschmerzen. Jeder Hausarzt behandelt jährlich etwa 300 bis 600 Menschen mit Halsschmerzen und Infektionen der oberen Atemwege.

Viele Menschen halten Halsschmerzen für ein geringfügiges Symptom, das entweder von selbst oder mit Hilfe der „allmächtigen“ Lutschtabletten aus der Apotheke verschwindet. Lutschtabletten sind natürlich kein Medikament, aber sie schmecken gut und scheinen die Hauptursache für Halsschmerzen zu beseitigen. Oftmals wollen die Schmerzen jedoch einer solchen Selbstmedikation nicht nachgeben, dann kommen verschiedene Spülungen aus dem Arsenal der „Großmutters Rezepte“ zum Einsatz. Ohne die Vorzüge von Apothekenmedikamenten und Volksmethoden zur Schmerzbekämpfung herabzusetzen, sollten Sie dennoch herausfinden, was Halsschmerzen verursacht, wie vielfältig ihre Symptome sind, was Sie selbst tun können und in welchen Fällen Sie einen Arzt aufsuchen sollten.

Halsschmerzen zählen zu den häufigsten Beschwerden. Jede Erkältung geht meist mit Halsschmerzen einher.

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Ursachen von Halsschmerzen

Eine der häufigsten Ursachen für Halsschmerzen ist eine virale oder bakterielle Infektion. Eine virale Pharyngitis wird in 85 % der Fälle diagnostiziert. Sie wird am häufigsten durch Adenoviren in Zeiten massiver akuter Atemwegserkrankungen verursacht. Die virale Pharyngitis unterscheidet sich von ihrem „Bruder“, der bakteriellen Pharyngitis, dadurch, dass die Halsschmerzen von Rhinorrhoe (Schleimausfluss aus der Nase), tränenden Augen, Husten und einem leichten Anstieg der Körpertemperatur begleitet werden.

Die zweithäufigste Ursache für Halsschmerzen ist Streptokokkenangina (beta-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A) – in 10–15 % der Fälle. Aber nicht alle Halsschmerzen sind die Folge einer Erkältung. In diesem Zusammenhang ist es hilfreich, die Hauptursachen für Halsschmerzen zu kennen.

Eine Pharyngitis bakterieller Ätiologie ist deutlich seltener und wird hauptsächlich durch Streptokokken verursacht. Im Gegensatz zur viralen Pharyngitis äußert sich die bakterielle Pharyngitis hauptsächlich in Halssymptomen – Schwellung des Rachens, Plaque auf Zunge und Mandeln, vergrößerte Lymphknoten ohne laufende Nase und oft ohne Husten.

Bakterielle Entzündungen des Rachens – Mandelentzündung, Halsschmerzen. Sie werden meist durch Streptokokken verursacht und äußern sich in Atembeschwerden, Schmerzen beim Schlucken, hohem Fieber und vergrößerten, hyperämischen Mandeln.

Allergie. Halsschmerzen sind eine Folge einer allergischen Erkrankung, eine besondere Reaktion auf ein Allergen. Im Winter treten Schmerzempfindungen allergischer Ätiologie am häufigsten bei Erkältung auf.

Mechanische Entzündung des Rachens, der Stimmbänder – Kehlkopfentzündung. Am häufigsten ist diese Krankheit typisch für Menschen, die täglich in der Langzeitkommunikation tätig sind (Lehrer, Sprecher, Schauspieler) oder für Sänger. Heiserkeit und Halsschmerzen sind nicht tödlich, können aber die Karriere ernsthaft schädigen, wenn man nicht mit der Behandlung der Stimmbänder beginnt.

Auch schwere Erkrankungen und onkologische Prozesse verursachen Halsschmerzen. Dazu gehören chronische Stomatitis, Cytomegalievirus-Infektionen des Körpers und HIV. Am schwerwiegendsten und prognostisch ungünstigsten sind onkologische Prozesse im Kehlkopf, Neoplasien.

Halsschmerzen können daher ein Symptom vieler Krankheiten sein und manchmal Gesundheit und Leben bedrohen. Am einfachsten ist es, die virale und bakterielle Natur von Halsschmerzen unabhängig voneinander zu unterscheiden.

Eine bakterielle Infektion des Kehlkopfes äußert sich meist durch einen weißen, charakteristischen Belag auf Zunge und Mandeln. Treten die Halsschmerzen plötzlich auf und waren nicht die Folge eines wochenlangen Unwohlseins, ist der weiße Belag das wichtigste Anzeichen einer bakteriellen Infektion.

Eine Virusinfektion äußert sich meist sofort durch Halsschmerzen, die am zweiten oder dritten Tag allmählich nachlassen.

Ratsamer ist natürlich die Konsultation eines Arztes, der nicht nur die Anamnese erhebt, den Patienten befragt und untersucht, sondern auch eine Analyse – einen Abstrich zur Feststellung des wahren Erregers – vorschreibt.

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Welche Maßnahmen können Sie bei Halsschmerzen selbst ergreifen?

• Regelmäßiges Trinken von viel Flüssigkeit lindert die Schmerzen im Rachenraum.
• Halten Sie nach Möglichkeit Ruhe und Bettruhe ein;
• Spülen mit einer warmen Kochsalzlösung, die Schleim wegspülen und Entzündungen lindern kann (1/2 Teelöffel Salz, vorzugsweise Meersalz, verdünnt in einem Glas warmem, abgekochtem Wasser);
• Stimmruhe – wenn möglich, überanstrengen Sie Ihre Stimmbänder nicht und sprechen Sie weniger;
• Grundsätzlicher Verzicht auf Alkohol, Rauchen und Zigarettenrauch;
• Wärmende trockene Kompresse äußerlich auf den Hals legen;

Halsschmerzen können stark und akut sein. Wenn sie länger als drei Tage anhalten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Der Arzt diagnostiziert die Krankheit und verschreibt zusätzliche Untersuchungen – einen Rachenabstrich und eine allgemeine Blutuntersuchung. Basierend auf den erhaltenen Informationen wird ein Behandlungsplan erstellt, der die Einnahme antiviraler oder antibakterieller Medikamente (je nach Ursache) sowie physiotherapeutische Maßnahmen umfassen kann.

Welche Komplikationen können Halsschmerzen verursachen?

Halsschmerzen können von selbst verschwinden. Wenn jedoch nicht rechtzeitig Maßnahmen ergriffen werden, wird die Ursache der Schmerzen – die Grunderkrankung – chronisch und kann folgende Komplikationen hervorrufen:

• Eitrige Entzündung der Mandeln bis hin zu Abszessen;
• Lymphadenitis;
• Herzkrankheit – rheumatische Herzkrankheit;
• Nierenerkrankung - Glomerulonephritis;
• Eine häufige systemische Autoimmunerkrankung ist Rheuma.