Hodenanhangsgebilde

Der Nebenhoden befindet sich entlang der Hinterkante des Hodens. Es gibt einen abgerundeten, verbreiterten oberen Teil - den Kopf des Nebenhodens (Caput epididymidis), der in den mittleren Teil - den Körper des Nebenhodens (Corpus epididymidis) - übergeht. Der Körper des Nebenhodens setzt sich in einem sich verjüngenden unteren Teil fort - dem Schwanz des Nebenhodens (Cauda epididymidis). Am Kopf des Nebenhodens befindet sich ein Nebenhodenfortsatz (Appendix epididymidis) in Form eines Bläschens auf einem Stiel, der ein rudimentärer Auswuchs des Mesonephricus-Gangs ist. Im Bereich des Kopfes und des Schwanzes des Nebenhodens können sich blind endende Röhren befinden - Umlenkgänge (Ductuli aberrantes) - Reste der Kanäle des Mesonephros (Wolffscher Körper).

Hinter dem Kopf des Anhängsels befindet sich im Bindegewebe eine flache, weißliche Formation, die bei Kindern gut ausgeprägt ist - das Anhängsel des Hodens (Paradydymis), auch ein Rudiment des Mesonephros.

Die den Hoden bedeckende seröse Membran erstreckt sich auch auf den Nebenhoden und tritt seitlich in die Vertiefung zwischen Hoden und Nebenhoden ein und kleidet den Nebenhodensinus (Sinus epididymidis) aus. Die gewundenen Ausläufe des Hodens bilden im Nebenhoden kegelförmige Läppchen (Zapfen) des Nebenhodens (Lobuli epididymidis), die durch dünne Bindegewebssepten getrennt sind. Im Nebenhoden befinden sich 12-15 Läppchen. Jeder Gang des Läppchens mündet in den Nebenhodengang (Ductus epididymidis), der über die gesamte Länge des Nebenhodens zahlreiche Biegungen bildet. Der Nebenhodengang ist in begradigter Form 6-8 m lang. Im kaudalen Teil des Nebenhodens geht sein Gang in den Samenleiter über.

Die Schleimhaut des Nebenhodengangs ist mit pseudo-geschichtetem (mehrreihigem) Zylinderepithel ausgekleidet. Die Zylinderepithelzellen weisen an der apikalen Oberfläche zytoplasmatische Auswüchse (Stereozyllen) auf. Zwischen den basalen Teilen der Zylinderepithelzellen befinden sich interkalierte Zellen. Das Epithel des Nebenhodengangs befindet sich auf der Basalmembran. Es ist an der Bildung der Flüssigkeit beteiligt, die den Spermien den Durchgang durch den Samenleiter erleichtert. Die Epithelzellen produzieren außerdem die Glykokalyx, die die Spermien mit einer dünnen Schicht umhüllt. Gleichzeitig dient der Nebenhoden als Reservoir, in dem sich Spermien ansammeln und biochemisch reifen. Beim Verlassen des Nebenhodens sind die Spermien jedoch noch nicht vollständig ausgereift und befruchtungsbereit.

Männliche Keimzellen (Spermien) werden ausschließlich in den gewundenen Samenkanälchen des Hodens gebildet. Alle anderen Kanälchen und Gänge des Hodens und Nebenhodens bilden die Samenleiter. Spermien sind Bestandteil des Samens, dessen flüssiger Anteil durch das Sekret der Samenbläschen und der Prostata repräsentiert wird.

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