Freies Estriol im Serum

Estriol ist das wichtigste Steroidhormon, das von der Plazenta synthetisiert wird. Im ersten Syntheseschritt, der im Embryo stattfindet, wird neu gebildetes oder aus dem Blut der Schwangeren stammendes Cholesterin zu Pregnenolon umgewandelt, das in der Nebennierenrinde des Fötus zu DHEAS sulfatiert, in der Leber des Fötus zu α-Hydroxy-DHEAS und schließlich in der Plazenta zu Estriol umgewandelt wird. Der Estriolgehalt im Blut einer Schwangeren korreliert in der Regel mit der Aktivität der Nebennieren des Fötus. Estriol gelangt in den Blutkreislauf der Schwangeren, wo die Konzentration seiner unkonjugierten Form bestimmt werden kann.

Bei pathologischen Befunden (ausgeprägte Fehlbildungen des zentralen Nervensystems beim Fötus, angeborene Herzfehler, Down-Syndrom, fetale Wachstumsverzögerung, fetale Nebennierenhypoplasie, intrauteriner Fruchttod) sinkt die Konzentration an freiem Östriol im Blutserum der Schwangeren.

Beim Down- und Edwards-Syndrom beträgt die Konzentration an freiem Estriol normalerweise 0,7 MoM.

Estriolkonzentration im Blutserum in der Dynamik der physiologischen Schwangerschaft

Gestationsalter, Wochen	Median, nmol/l	Referenzwerte, nmol/l
6-7	1,2	0,6-2,5
8-9	1.6	0,8-3,5
10-12	4	2,3-8,5
13-14	8	5.7-15
15-16	10	5.4-21
17-18	12	6,6-25
19-20	15	7,5-28
21-22	24	12-41
23-24	28	18.2-51
25-26	31	20-60
27-28	32	21-63,5
29-30	35	20-68
31-32	38	19,5-70
33-34	43	23-81
35-36	52	25-101
37-38	64	30-112
39-40	65	35-111

Werte der medianen Serumkonzentrationen von freiem Estriol zum Screening angeborener Fehlbildungen im zweiten Schwangerschaftstrimester

Schwangerschaft	Mediane für freies Estriol, nmol/l
15	4.3
16	4.8
17	5.5
18	6.4
19	7.1
20	8.2

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