Krebs-embryonales Antigen im Blut.

Die Referenzwerte (Norm) für die Konzentration des karzinoembryonalen Antigens (CEA) im Blutserum betragen 0–5 ng/ml; bei Alkoholikern 7–10 ng/ml; bei Rauchern 5–10 ng/ml. Die Halbwertszeit beträgt 14 Tage.

Das karzinoembryonale Antigen ist ein Glykoprotein, das während der Embryonalentwicklung im Magen-Darm-Trakt gebildet wird. Der Gehalt an karzinoembryonalem Antigen wird durch Rauchen und in geringerem Maße durch Alkoholkonsum beeinflusst. Ein leichter Anstieg des karzinoembryonalen Antigengehalts wird bei 20–50 % der Patienten mit gutartigen Erkrankungen des Darms, der Bauchspeicheldrüse, der Leber und der Lunge beobachtet. Der Hauptzweck des karzinoembryonalen Antigens besteht in der Überwachung des Krankheitsverlaufs und der Therapiewirksamkeit bei Patienten mit kolorektalem Karzinom. Die Sensitivität des Tests beträgt:

• Dickdarmkrebs – 50 % bei einer Konzentration von mehr als 7 ng/ml;
• Leberkrebs – 33 % bei einer Konzentration von mehr als 7 ng/ml;
• Brustkrebs – 28 % bei einer Konzentration von mehr als 4,2 ng/ml;
• Magenkrebs – 27 % bei einer Konzentration von mehr als 7 ng/ml;
• Lungenkrebs – 22 % bei einer Konzentration von mehr als 7,4 ng/ml.

Der Gehalt an karzinoembryonalem Antigen im Blutserum von Patienten mit Dickdarmkrebs korreliert mit dem Krankheitsstadium und dient als Indikator für die Wirksamkeit von chirurgischen Eingriffen, Chemotherapie und Strahlentherapie. Das karzinoembryonale Antigen kann als Frühindikator für Rückfälle und Metastasen verwendet werden. Bei unbehandelten malignen Tumoren steigt der karzinoembryonale Antigenspiegel stetig an, und im Anfangsstadium ist sein Wachstum ausgeprägt.

Erhöhte Konzentrationen des karzinoembryonalen Antigens im Blut können mit Bauchspeicheldrüsenkrebs einhergehen. Die Sensitivität und Spezifität des karzinoembryonalen Antigens für die Diagnose von Bauchspeicheldrüsenkrebs liegen bei 63,3 % bzw. 81,7 %. Auch bei einigen Patienten mit Pankreatitis steigen die Konzentrationen des karzinoembryonalen Antigens an, was die Bedeutung dieses Markers mindert.

Bei 30–50 % der Patienten mit Brustkrebs und bei 33–36 % der Patienten mit Lungenkrebs wird eine erhöhte Konzentration des karzinoembryonalen Antigens im Blutserum nachgewiesen.

Krankheiten und Zustände, die den Spiegel des karzinoembryonalen Antigens erhöhen

Krebs	Empfindlichkeit,%	Nicht-krebsartige Erkrankungen	Empfindlichkeit,%
Dickdarm und Rektum	70-80	Lungenemphysem	20-50
Pankreas	60-90	Aktive Colitis ulcerosa	10-25
Lunge	65-75	Alkoholische Leberzirrhose	25-70
Magen	30-60	Cholezystitis	6-20
Brust	50-65	Rektumpolypen	4-20
Eierstock	40	Gutartige Brusterkrankungen	4-15
Andere Karzinome	20-50

Die Bestimmung des Gehalts an karzinoembryonalem Antigen im Blutserum wird verwendet:

• zur Verlaufskontrolle und Behandlung von Rektumkarzinomen (ein Anstieg der Konzentration auf 20 ng/ml ist ein diagnostisches Zeichen für bösartige Tumoren verschiedener Lokalisation).
• zur Überwachung von Tumoren des Magen-Darm-Trakts, der Lunge und der Brustdrüsen;
• zur Früherkennung von Rückfällen und Metastasen bei Krebs;
• zur Überwachung bei Risikogruppen (Leberzirrhose, Hepatitis, Pankreatitis).

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