Klinische Formen und Varianten der Osteoarthritis

Durch die Analyse der Ergebnisse großer Bevölkerungsstudien konnten die vier häufigsten klinischen Formen der Osteoarthritis identifiziert werden:

1. Frühe Monoarthrose der Gelenke der unteren Extremitäten. Es ist offensichtlich, dass eine Monoarthrose des Knies, des Sprunggelenks oder anderer Gelenke der unteren Extremitäten bei jungen Menschen sekundär ist – nach einer Verletzung oder Operation (z. B. Meniskektomie). Diese Form der Osteoarthrose ist selten.
2. Eine frühe Monoarthrose des Hüftgelenks ist auch sekundär – posttraumatisch (vor allem bei jungen Männern) oder vor dem Hintergrund einer angeborenen Dysplasie (vor allem bei jungen Frauen).
3. Eine Kombination aus Osteoarthrose der Kniegelenke und der Handgelenke. Diese Form tritt häufig bei Frauen mittleren Alters mit Adipositas und Bluthochdruck auf. Die Interphalangealgelenke sind von Knötchenbildung betroffen, vor allem die medialen tibiofemoralen und patellofemoralen Kompartimente des Kniegelenks.
4. Die Kombination von Gonarthrose, Osteoarthrose der Hände, der Wirbelsäule und Osteoarthrose anderer Lokalisationen wird üblicherweise als generalisierte Osteoarthrose bezeichnet. IH Kellgren und R. Moore (1952) empfahlen, die generalisierte Osteoarthrose als „das Vorhandensein radiologischer Anzeichen einer Osteoarthrose in sechs oder mehr Gelenkgruppen zu bezeichnen, darunter die ersten Karpometakarpalgelenke der Hände, die proximalen Interphalangealgelenke der Hände, die Apophysengelenke der Wirbelsäule, die Kniegelenke und die ersten Metatarsophalangealgelenke der Füße.“ Gemäß der ACR-Osteoarthrose-Klassifikation ist die generalisierte Osteoarthrose eine Osteoarthrose mit Schädigung von drei oder mehr Gelenkgruppen, wobei folgende Gelenke zwingend betroffen sind: Knie, Hüftgelenke, Apophysengelenke der Wirbelsäule sowie Hand- und Fußgelenke.

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