Hüftgelenk

Das Hüftgelenk (art. coxae) wird von der sichelförmigen Oberfläche der Hüftpfanne des Beckenknochens und dem Femurkopf gebildet. Die Gelenkfläche des Beckenknochens wird durch das Labrum acetabulae (Schürflippe) vergrößert. Es handelt sich um ein faserknorpeliges Gebilde, das fest mit den Rändern der Hüftpfanne verwachsen ist. Das transversale Hüftgelenkband (Lig. transversum acetabuli) wird über die Kerbe der Hüftpfanne geworfen. Die Gelenkkapsel des Hüftgelenks ist entlang des Umfangs der Hüftpfanne befestigt, sodass sich das Labrum acetabulae in der Gelenkhöhle befindet. Am Femur ist die Kapsel entlang der Linea intertrochantaria und dahinter am Schenkelhals in der Nähe der Crista intertrochantaria befestigt, sodass sich der gesamte Schenkelhals in der Gelenkhöhle befindet. Die Gelenkkapsel ist stark und durch kräftige Bänder verstärkt. In der Dicke der Bindegewebsmembran des Hüftgelenks befindet sich ein dickes Band - die ringförmige Zone (Zona orbicularis), die den Schenkelhals in Form einer Schleife umschließt. Dieses Band ist am Darmbein unter der Spina iliaca anterior inferior befestigt. Das Ligamentum iliofemorale (Lig. iliofemorale), Bertinius-Band, beginnt an der Spina iliaca anterior inferior und ist an der Linea intertrochanterica befestigt. Es hat eine Dicke von etwa 1 cm. Dies ist das stärkste Band und hält einer Belastung von bis zu 300 kg stand. Das Ligamentum pubofemorale (Lig. pubofemorale) verläuft vom oberen Ast des Schambeins und dem Körper des Darmbeins zum medialen Teil der Linea intertrochanterica. Das Ligamentum ischiofemorale (Lig. ischiofemorale) befindet sich an der hinteren Oberfläche des Gelenks. Es beginnt am Sitzbeinkörper, verläuft nach außen und fast horizontal und endet an der Trochantergrube des Trochanter major. In der Gelenkhöhle befindet sich ein mit einer Synovialmembran bedecktes Femurkopfband (Lig. capitis femoris), das den Femurkopf mit den Rändern der Acetabulumkerbe verbindet. Dieses Band spielt eine Rolle bei der Bildung des Hüftgelenks beim Fötus und nach der Geburt, indem es den Femurkopf an der Hüftpfanne hält.

Das Hüftgelenk ist hinsichtlich der Form seiner Gelenkflächen ein Schalengelenk (art. cotylica) – eine Art Kugelgelenk. Beugung und Streckung sind um die Frontalachse möglich. Der Bewegungsbereich hängt von der Position des Schienbeins im Kniegelenk ab. Die maximale Beugung (ca. 120°) wird bei gebeugtem Schienbein erreicht. Bei gestrecktem Schienbein ist der Beugebereich (bis zu 85°) aufgrund der Spannung der hinteren Oberschenkelmuskulatur reduziert. Die Streckung im Hüftgelenk wird aufgrund der bremsenden Wirkung des Ligamentum iliofemorale in einem kleinen Bereich (bis zu 13–15°) erreicht. Abduktion und Adduktion der Extremität relativ zur Mittellinie (bis zu 80–90°) werden im Hüftgelenk um die sagittale Achse erreicht. Der gesamte Bereich der Rotationsbewegungen (um die vertikale Achse) beträgt 40–50°. Kreisbewegungen im Gelenk sind möglich.

Im Allgemeinen ist der Bewegungsumfang des Hüftgelenks deutlich geringer als der der Schulter. Das Hüftgelenk ist jedoch stärker und verfügt über kräftige Bänder und eine starke Muskulatur.

Auf der Röntgenaufnahme des Hüftgelenks ist der Femurkopf abgerundet, und die Fossa des Kopfes ist als Vertiefung auf seiner medialen Oberfläche sichtbar. Der Rollhügel (Trochanter major) befindet sich auf der Linie zwischen der Spina iliaca anterior superior und dem Sitzbeinhöcker. Die Konturen des Röntgen-Gelenkspalts sind deutlich erkennbar.

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