Die Rolle biomechanischer Faktoren bei der Entstehung von Osteoarthritis

Die Ergebnisse mehrerer epidemiologischer Studien haben gezeigt, dass Berufe, die mit der langfristigen, wiederholten Beanspruchung bestimmter Gelenkgruppen verbunden sind, mit einem hohen Risiko für die Entwicklung von Osteoarthritis verbunden sind. Es ist jedoch oft schwierig oder sogar unmöglich, den Anteil des mechanischen Faktors an der Pathogenese von Osteoarthritis von dem Einfluss des Alters, genetischer, hormoneller und anderer Faktoren zu trennen, die zum Ausbruch und Fortschreiten der Krankheit beitragen können. So werden die Berufe Landwirt, Ballerina, Bauarbeiter sowie professioneller Fußball, Skifahrer und Tennisspieler mit der Entwicklung von Osteoarthritis in Verbindung gebracht. Es stellt sich die Frage, wie genau diese Krankheit mit der primären Degeneration des Gelenkknorpels in Verbindung gebracht werden kann und nicht mit seinen sekundären Veränderungen nach den unvermeidlichen Verletzungen anderer Gelenkgewebe (Menisci, Bänder, Kapsel), die bei diesen Arten von Aktivitäten erlitten werden. Verletzungen oder Risse des Meniskus sowie Risse der vorderen Kreuzbänder des Kniegelenks begleiten professionelle Fußballspieler relativ häufig. Eine kinetische Studie zur Freisetzung von Gelenkknorpelproteoglykanen in die Synovialflüssigkeit von Profifußballern zeigte, dass deren Konzentration innerhalb weniger Stunden nach der Verletzung deutlich erhöht war und, obwohl ihr Spiegel mit der Zeit abnahm, mehrere Jahre lang erhöht blieb. Röntgenologische Anzeichen einer Arthrose traten bei dieser Personengruppe mindestens 15 Jahre nach der Verletzung auf. Die Menisken des Kniegelenks werden durch das Gewicht des menschlichen Körpers beeinflusst und spielen eine wichtige mechanische Rolle für die normale Funktion des Gelenks. Daher führt eine Verletzung dazu, dass die Gelenkflächen einer deutlich höheren Belastung als normal ausgesetzt sind, was den Knorpelabbau und die Entstehung von Arthrose beschleunigt.