Wie kann man Fettleibigkeit bei Kindern verhindern?

Bei zwei Dritteln der Jugendlichen bleibt die im Kindesalter diagnostizierte Fettleibigkeit bestehen, und die Häufigkeit ihrer Feststellung steigt um das Drei- bis Vierfache.

Wie eine 10-jährige prospektive Beobachtung der Dynamik der wichtigsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ergab, behielten mehr als die Hälfte der Personen Übergewicht und ein Drittel litt an Hypercholesterinämie. Jeder Vierte hatte einen hohen HDL-Cholesterinspiegel und jeder Fünfte einen hohen Triglyceridspiegel. Ein erhöhter systolischer Blutdruck bestand nach 10 Jahren in 20,6 % und ein erhöhter diastolischer Blutdruck in 15,8 % der Fälle fort. Es wurde festgestellt, dass die Häufigkeit von Bluthochdruck bei Männern von 4,3 % im Alter von 11–12 Jahren auf 6,7 % im Alter von 21–23 Jahren ansteigt, die Häufigkeit von Übergewicht verdreifacht sich (von 4,3 auf 13,5 %), die Häufigkeit eines niedrigen HDL-Cholesterinspiegels hat sich mehr als vervierfacht (von 5,5 auf 24,2 %) und die Häufigkeit des regelmäßigen Rauchens nimmt stark zu (von 0 auf 67,7 %). Jeder sechste Mensch im Alter von 21–23 Jahren hat einen erhöhten Cholesterinspiegel. Während im Alter von 11–12 Jahren mehr als 70 % der Untersuchten die Hauptrisikofaktoren nicht aufwiesen, beträgt ihre Zahl im Alter von 21–23 Jahren nur noch 4,8 %, und 2/3 der in diesem Alter Untersuchten wiesen zwei oder mehr Risikofaktoren auf.

Es gibt drei kritische Phasen, die die hohe Wahrscheinlichkeit von Fettleibigkeit im Erwachsenenleben bestimmen.

• Frühes Alter. Trotz der Möglichkeit eines günstigen Ergebnisses bei Normalisierung der Ernährung während dieser Zeit ist eine schnelle Gewichtszunahme oder deren bestehender Überschuss im ersten Lebensjahr ein Risikofaktor für die Entwicklung von Fettleibigkeit.
• Vorpubertät (5-7 Jahre). Fettleibigkeit, die sich in dieser Zeit entwickelt, ist in der Regel dauerhaft und führt zu dauerhafter Fettleibigkeit im Erwachsenenalter.
• Adoleszenz. Die deutliche Mehrheit der übergewichtigen Jugendlichen bleibt auch im Erwachsenenalter übergewichtig. Fettleibigkeit im Kindesalter, die sich vor dem Hintergrund neurohormoneller Veränderungen entwickelt, führt später zu komplizierter Fettleibigkeit oder dem sogenannten hypothalamischen Syndrom der Pubertät.

Vor diesem Hintergrund sollten in allen Entwicklungsstadien eines Kindes, insbesondere bei Kindern mit einer erblichen Veranlagung zu Übergewicht, präventive Maßnahmen ergriffen werden. Während der Schwangerschaft wird empfohlen, mit dem Rauchen aufzuhören, Sport zu treiben und den Blutzuckerspiegel zu überwachen. Vor der Schwangerschaft ist eine Normalisierung des Körpergewichts der Frau wünschenswert. Während der Neugeborenen- und frühen Kindheit ist Stillen (mindestens bis zu drei Monaten) vorzuziehen, wobei Beikost und gesüßte Getränke erst später eingeführt werden sollten.

In der Familie sollten die Mahlzeiten zu festen Zeiten und an einem dafür vorgesehenen Ort eingenommen werden. Mahlzeiten, insbesondere das Frühstück, sollten nicht ausgelassen werden. Fernsehen während der Mahlzeiten ist nicht empfehlenswert. Es sollten kleine Teller verwendet und die Gerichte, auf denen das Essen zubereitet wird, vom Tisch abgeräumt werden, d. h. Portionen sollten sofort serviert werden. Es ist ratsam, übermäßigen Konsum von süßen und fettigen Speisen sowie gesüßten Getränken zu vermeiden. Ein Fernseher sollte nicht im Kinderzimmer stehen; die Zeit, die mit Fernsehen und Computerspielen verbracht wird, sollte reduziert werden.

Auch in der Schule muss Fettleibigkeit bei Kindern durch die Einführung sozialer und medizinischer Programme für einen gesunden Lebensstil verhindert werden.

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