Was verursacht Toxoplasmose?

Ursachen der Toxoplasmose

Der Erreger der Krankheit, Toxoplasma gondii, gehört zur Klasse der Sporozoen, zur Ordnung der Kokzidien, zur Gattung der Toxoplasmen – obligat intrazelluläre Parasiten.

Toxoplasmen ähneln in ihrer Form einer Orangenscheibe oder einem Halbmond. Sie sind gekrümmt, ein Ende ist spitz, das andere runder und misst (4–7) x (2–5) µm. Bei der Färbung nach Romanovsky-Giemsa ist das Zytoplasma des Parasiten blau und der Zellkern rubinrot.

Toxoplasmen sind intrazelluläre Parasiten (Endozoiten), die sich ungeschlechtlich (Schizogonie) in den Zellen verschiedener Gewebe (Leber, Plazenta, Zentralnervensystem usw.) vieler Arten warmblütiger Tiere, einschließlich des Menschen, vermehren können.

Während des Reproduktionsprozesses bilden sich in den Zellen Toxoplasmenansammlungen, die in diesem Entwicklungsstadium als Pseudozysten bezeichnet werden, da sie im Gegensatz zu Zysten keine eigene Membran besitzen. Bei chronischer Erkrankung bilden sich aus den Pseudozysten echte Zysten (Zystozoiten oder Bradyzoiten).

Der sexuelle Reproduktionszyklus von Toxoplasma findet im Darmepithel des Endwirts statt, bei dem es sich um die Hauskatze und einige andere Mitglieder der Katzenfamilie handelt.

Pathogenese der Toxoplasmose

Vom Eintrittspforten (Magen-Darm-Trakt) gelangen Toxoplasmen mit dem Lymphfluss in die regionalen Lymphknoten, wo sie sich vermehren und entzündliche Veränderungen mit der Bildung eines infektiösen Granuloms verursachen. Klinisch kann sich dies durch eine Mesadenitis manifestieren. Ab einer bestimmten Konzentration dringen die Parasiten in großen Mengen in die Blutbahn ein und breiten sich im ganzen Körper aus, wobei sie Leber, Milz, Nervensystem, Myokard, Skelettmuskulatur, Augenhäute und andere Organe und Gewebe befallen. Die aktive Vermehrung von Toxoplasmen geht mit der Freisetzung verschiedener Toxine und Allergene einher, was zu einer Überempfindlichkeit vom verzögerten Typ führt. Mit der Entwicklung einer Immunität verlangsamt sich die Vermehrung der Toxoplasmen, schließlich verschwinden vegetative Formen (Endozyten) aus dem Blut und es beginnen sich innere Organe und Zysten zu bilden, die ein Leben lang im Körper persistieren können.

In den meisten Fällen (95-99%) führt eine Toxoplasmose-Infektion nicht zur Entwicklung manifester Krankheitsformen, sondern es bildet sich sofort eine latente Infektion mit verzögerter Übersensibilisierung gegen Toxoplasmin und der Produktion humoraler Antikörper. Klinisch manifestieren sich solche Formen in keiner Weise, der Mensch bleibt gesund, obwohl in der Anfangsphase der latenten Erkrankung eine Toxoplasmose-Verbreitung im gesamten Körper stattfindet. Fällt dieser Zeitraum mit einer Schwangerschaft zusammen, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit einer Infektion des Fötus.