Phlebographie

Krampfadern, Phlebothrombose und postthrombotische Erkrankungen sind häufige Läsionen der Venen der unteren Extremitäten, die zu chronischer Veneninsuffizienz führen. Sie bergen das Risiko einer Übertragung thrombotischer Massen in die Lungengefäße mit der Entwicklung von Thromboembolien und Lungeninfarkten.

Bei der Untersuchung von Personen mit venöser Insuffizienz der Extremitäten spielen Impedanzplethysmographie und Bestrahlungsmethoden (Röntgenphlebographie) eine führende Rolle. Diese Untersuchungen sind nicht nur für die Diagnose notwendig, sondern vor allem für die Bestimmung von Lokalisation, Ausmaß, Art und Grad der Schädigung, einschließlich einer Beurteilung des Venenklappenapparates.

Bei chronischer Veneninsuffizienz ist es notwendig, das Venensystem beider Extremitäten zu untersuchen, da eine Phlebothrombose einer von ihnen asymptomatisch sein kann. Aufgrund ihrer Verfügbarkeit und ihres hohen diagnostischen Wertes hat die Ultraschallmethode Vorrang, erlaubt jedoch in einigen Fällen keine Unterscheidung zwischen akuter und chronischer Venenthrombose. Die Röntgenphlebographie ist eine sensitive und hochspezifische Methode zur Diagnose einer Veneninsuffizienz, ist jedoch bei akuter Thrombophlebitis, Nierenversagen und hoher Empfindlichkeit gegenüber Jodmedikamenten kontraindiziert. Die Radionuklidphlebographie (Phleboszintigraphie) ist der Röntgenphlebographie hinsichtlich Sensitivität und Spezifität etwas unterlegen, ist jedoch weniger traumatisch, weist keine Kontraindikationen auf, droht keine Thrombusdislokation und geht mit einer geringeren Strahlenbelastung einher.

Die Röntgenphlebographie wird in verschiedenen Positionen des Patienten durchgeführt – horizontal und vertikal. Bei der vertikalen funktionell-dynamischen Phlebographie wird das erste Bild nach dem Füllen der Unterschenkelvenen aufgenommen, das zweite – nach Kontraktion der Extremitätenmuskulatur (dazu wird der Patient gebeten, sich mehrmals auf die Zehenspitzen zu stellen), das dritte – unmittelbar nach dem zweiten, in der Phase der Muskelentspannung. In jüngster Zeit werden Magnetresonanzphlebographie und Computertomographie-Angiographie auf Spiral-Computertomographen in gut ausgestatteten Zentren erfolgreich eingesetzt.

Nicht betroffene Venen bilden auf Röntgenbildern ein deutliches Gefäßnetzwerk. Die Vene verläuft in der Regel gerade, manchmal mit kleinen Biegungen; ihr Lumen ist gleichmäßig und vergrößert sich vor den Venenklappen leicht. Die Konturen aller Venen sind scharf und gleichmäßig. Intertrunk-Anastomosen werden durch kurze Venen mit gleichmäßigem Lumen dargestellt. Eine Insuffizienz der tiefen Venen äußert sich in ihrer Erweiterung und Krümmung mit einer anhaltenden Verlangsamung des Blutflusses. Bei Insuffizienz der kommunizierenden Venen wird das Kontrastmittel aus den tiefen in die oberflächlichen Venen geschleudert. Eine Phlebitis führt zu einer dauerhaften Verengung des Gefäßes, und der parietale Thrombus bildet einen marginalen Füllungsdefekt. Wird ein Thrombus entdeckt, stellt sich die Frage nach der Vorbeugung einer Lungenembolie. Zu diesem Zweck wird die untere Hohlvene katheterisiert und ein spezielles Filternetz eingesetzt, um einen möglichen Thrombus auf seiner Wanderung aus den Venen der unteren Extremitäten aufzufangen.

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