Menorrhagie

Menorrhagie (Hypermenorrhoe) ist eine erhöhte Blutsekretion. Die Menge des verlorenen Blutes wird selten bestimmt, daher ist die Diagnose rein subjektiv. Natürlich hat eine Frau, die während ihrer Periode über Blutgerinnsel klagt, jeden Monat den Supermarktboden vollblutet oder an Anämie leidet, viel Blut verloren, aber in den meisten Fällen ist der Blutverlust gering und beeinträchtigt lediglich ein aktives Sozialleben.

Ursachen für Vaginalblutungen. Die Ursachen variieren je nach Alter der Frau. Bei jungen Frauen sind Schwangerschaft und Gebärmutterfunktionsstörungen die häufigsten Ursachen. In höherem Alter sollten Sie die Verwendung einer Spirale, Gebärmuttermyome, Endometriose und Adenomyose, eine Beckeninfektion oder Polypen in Betracht ziehen. In der Prämenopause sollten Sie an Endometriumkarzinom und Schilddrüsenunterfunktion denken. Fragen Sie die Patientin nach Blutungen im Allgemeinen, da eine Dyskrasie (eine Störung der Hämostase) vorliegen kann. Führen Sie eine Beckenuntersuchung durch, die Polypen, Gebärmuttermyome oder Endometriose aufdecken kann.

Untersuchung. Möglicherweise nicht notwendig. Blutbildkontrolle und Schilddrüsenfunktionstest. Bei Verdacht auf eine Beckenerkrankung sollte eine Ultraschalluntersuchung oder Laparoskopie durchgeführt werden. Frauen in der Perimenopause benötigen eine diagnostische Kürettage, um ein Endometriumkarzinom auszuschließen.

Um starke Endometriumblutungen zu stoppen, verschreiben Sie Norethisteron in einer Dosis von 5 mg alle 8 Stunden oral.

Dysfunktionale Gebärmutterblutung. Dabei handelt es sich um starke, unregelmäßige Blutungen, die mit dem anovulatorischen Zyklus verbunden sind und zu Beginn und Ende der reproduktiven Phase auftreten. Wenn bei der gynäkologischen Untersuchung keine pathologischen Veränderungen festgestellt wurden und Sie das Vorliegen organischer Erkrankungen ausgeschlossen haben, kann diese Diagnose durch Ausschluss gestellt werden.

Behandlung von Menorrhagie. Es ist notwendig, auf die zugrunde liegende Ursache zu achten. Bei dysfunktionalen Gebärmutterblutungen hängt die Behandlung vom Alter ab. Die Patientin sollte davon überzeugt sein, dass keine Organerkrankung vorliegt. In jungen Jahren kann die Menorrhagie bis zum Einsetzen der regelmäßigen Menstruation und dem Einsetzen des Eisprungs anhalten. Zu starke Blutungen können die Reaktion des Körpers auf eine Behandlung sein – nicht-hormonell oder hormonell. Eine Frau mit einer vollwertigen Familie bevorzugt möglicherweise eine radikale Lösung des Problems – eine Hysterektomie oder Endometriumentfernung. Andernfalls muss sie auf die Wechseljahre warten.

Zunächst sollten Sie versuchen, dem Patienten nicht-hormonelle Medikamente zu verschreiben. Sie werden während der Menstruationsblutung eingenommen und reduzieren den Blutverlust. Versuchen Sie, Prostaglandin-Antagonisten zu verschreiben, zum Beispiel Mefenaminsäure in einer Dosis von 500 mg alle 8 Stunden oral nach den Mahlzeiten; Kontraindikationen: Magengeschwüre. Antifibrinolytika können wirksam sein, zum Beispiel Tranexamsäure in einer Dosis von 1–1,5 g alle 6–8 Stunden; Kontraindikationen: Thromboembolie.

Hormontherapie. Traditionell werden zyklische Prostaglandine wie Norethisteron in einer Dosis von 5 mg alle 8 Stunden oral entweder in der zweiten Zyklushälfte – also vom 19. bis zum 26. Tag – oder, falls keine Wirkung eintritt, während des gesamten Zyklus – also vom 5. bis zum 26. Tag – eingenommen (nach Absetzen des Medikaments setzt die Menstruation ein). Die Wirksamkeit dieser Medikamente wurde in Studien nicht nachgewiesen. Nebenwirkungen: Gewichtszunahme, Brustspannen, Blähungen. Man kann versuchen, kombinierte orale Kontrazeptiva zu verschreiben, aber es gibt zu viele Kontraindikationen für die Anwendung dieser Medikamente bei älteren Patientinnen (und diese leiden in der Regel unter starken Blutungen). Danazol ist in einer Dosis von 100 mg alle 6–24 Stunden oral wirksam (es ist jedoch ein teures Medikament), aber die Nebenwirkungen können für die Patientin unbefriedigend sein: Gewichtszunahme, Akne, Muskelschmerzen, Amenorrhoe. Das Medikament kann den Eisprung unterdrücken, ist jedoch kein zuverlässiges Verhütungsmittel.

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