Krampfadern: Ursachen

Krampfadern gelten als Krankheit von Friseuren, Lehrern und Büroangestellten – Menschen, die ihre Beine übermäßig belasten. Krampfadern treten bei einem Viertel der Weltbevölkerung auf – so weit sind sie verbreitet. Wie erkennt man, ob Krampfadern bereits begonnen haben, und wie kann man die notwendigen Maßnahmen zu ihrer Behandlung ergreifen? Was ist Krampfaderprävention?

Was sind Krampfadern?

Aus dem Lateinischen übersetzt bedeutet dieses Wort „Knoten“ – Varix. Und tatsächlich können bei chronischer Entwicklung von Krampfadern, wenn sie längere Zeit nicht behandelt werden und die Beine nicht gepflegt werden, geschwollene Venen mit Knötchen entstehen. Dies bedeutet, dass der Blutfluss in ihnen beeinträchtigt ist.

Krampfadern entstehen aufgrund der Schwäche ihrer Venenwände und des erhöhten Blutdrucks. Die Venen weiten sich oberhalb der Venenklappen, sodass sich an Stellen, an denen sich mehr Blut ansammelt, Knötchen bilden. Die venöse Blutzirkulation ist aufgrund einer Fehlfunktion des Venensystems selbst, deren Pathologien oder aufgrund allgemeiner Erkrankungen im Körper gestört.

Warum und wie bilden sich Blutgerinnsel in Venen?

Blutgerinnsel in Venen sind eine Komplikation nach Venenerweiterung, eine Folge der Diagnose Krampfadern. Blutgerinnsel in Venen treten 5-6 mal häufiger auf als in Arterien. Blutgerinnsel in Beinvenen treten 3-4 mal häufiger auf als in Armarterien. Warum passiert das? Wir wissen bereits, dass sich Blut mit unterschiedlicher Geschwindigkeit durch Gefäße bewegt. Im Zentrum der Arterie bewegen sich die größten Partikel – die Erythrozyten – mit der höchsten Geschwindigkeit. An den Enden der Arterien bewegen sich kleinere Partikel mit geringerer Geschwindigkeit. Diese Eigenschaft spielt eine sehr wichtige Rolle bei der Bildung von Blutgerinnseln.

Wenn venöses und arterielles Blut ihren Fluss unterbrechen, verlangsamt sich die Blutflussgeschwindigkeit. Das Blut wird zähflüssig und fließt dadurch noch langsamer. Alle Blutzellen – Erythrozyten, Thrombozyten und Leukozyten – fließen nicht wie früher getrennt, sondern sammeln sich, was die Blutzusammensetzung stört. Bei zu vielen Erythrozyten kommt es zu Venenverstopfungen.

Blutgerinnsel in den Venen

Blutplättchen spielen eine noch gefährlichere Rolle als rote Blutkörperchen: Sie sammeln sich an und bilden ein Blutgerinnsel aus dem Protein Fibrin. Es heftet sich an die Venenwand, doch nicht das gesamte Gerinnsel verbleibt im Gefäß und verhindert so den ungehinderten Blutfluss. Allmählich entzünden sich die erweiterten Venen und das darin befindliche Gerinnsel. Ärzte diagnostizieren daraufhin die Krankheit – eine Thrombophlebitis.

Wenn Bakterien in ein Blutgerinnsel, einen Thrombus, gelangen, kann dieser zu eitern beginnen und sich durch den Eiter auflösen. Über den Blutkreislauf kann sich dieser infektiöse Thrombus im gesamten Blutkreislauf ausbreiten und den gesamten Körper infizieren. Das ist lebensgefährlich. Löst sich ein Thrombus von der Venenwand, strömt er durch den gesamten Blutkreislauf. Dies ist lebensbedrohlich und kann zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall führen.

Gelangt ein Blutgerinnsel in eine Arterie, die zur Lunge führt, verstopft diese die Arterie, die Lunge wird nicht mit Sauerstoff versorgt und der Patient stirbt sofort.

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Wie entsteht eine Venenfunktionsstörung?

Was passiert bei Krampfadern? Wenden wir uns der Anatomie zu. Wenn Blut durch die inneren Organe fließt, versorgt es sie mit Nährstoffen und Sauerstoff. Als Reaktion darauf geben die inneren Organe Stoffwechselprodukte – Giftstoffe – an das Blut ab. Dieser Austausch findet hauptsächlich in den Kapillaren statt – kleinen, schmalen und dünnen Blutgefäßen. Dann gelangt das Blut in die Venolen (das sind die kleinsten Venen) und von dort in große, tiefe Venen mit einem ordentlichen Durchmesser.

Das Blut bewegt sich dank des Herzens durch die Gefäße. Deshalb wird es als Motor, als Pumpe und als lebenswichtigstes Organ bezeichnet. Vom Herzen gelangt das Blut durch die Arterien in die Beine. Dies ist leicht verständlich, da das Blut von oben nach unten fließt. Aber wie zirkuliert das Blut von den Beinen zum Herzen, also von unten nach oben? Das Geheimnis ist einfach: dank venösem und arteriellem Druck.

Wenn die Arterien zu pulsieren beginnen, ziehen sich die Muskeln in Unterschenkel und Oberschenkel zusammen. Diese Kontraktionen erzeugen Druck in den Arterien (arterieller Druck), und das Blut aus dem Unterschenkel steigt durch die tiefen Venen zum Becken und gelangt von dort in die Lunge. Arterielles und venöses Blut dürfen sich nicht vermischen. Dieser Prozess wird durch Klappen streng kontrolliert, die den Blutfluss in die eine Richtung und nicht in die andere Richtung ermöglichen.

Kreislaufsystem

Es besteht aus Gefäßen – sehr elastisch und stark. Wenn ihre Elastizität verloren geht, treten gleichzeitig Probleme mit der Durchblutung, dem Blutdruck und dem Zustand der Venen auf. Damit die Gefäße Blut passieren können, müssen sie stark und flexibel sein, da Blut eine zähflüssige Konsistenz hat. Blut besteht aus Plasma und einigen Substanzen, die nicht in reiner Form vorliegen, sondern sich im Herzen und manchmal an den Verzweigungsstellen der Gefäße mit Plasma vermischen. Anschließend zerfällt das Blut wieder in einzelne Enzyme.

Daher sind die Gefäße je nach Blutzusammensetzung und Blutflussrate unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt. Die roten Blutkörperchen bewegen sich beispielsweise im Zentrum der Gefäße. Sie bewegen sich sehr schnell, sodass in der Gefäßmitte die höchste Geschwindigkeit und damit auch der höchste Druck herrscht. Im Vergleich zu anderen Blutkörperchen sind die roten Blutkörperchen am größten. An den Enden der Blutgefäße bewegen sich andere, kleinere und langsamere Blutpartikel. Der Blutfluss ist dort sehr gering, viel langsamer als im Zentrum. Dies wirkt sich stark auf die Venenwände aus, die ebenfalls unterschiedlich dick sind.

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Struktur der Venen

Die Vene besteht nicht aus einer einzigen Schicht, da sie sonst unter dem Druck des Blutes schnell platzen würde. Die Venenwand ist wie eine Teigplatte, sie besteht aus mehreren Schichten. Die innere Schicht der Vene, die dem Blutfluss am nächsten ist, wird als Endothelschicht bezeichnet. Diese Schicht spielt eine wichtige Rolle – sie hält den Blutdruck an den Venenwänden aufrecht. Darauf folgen zwei weitere Schichten – die mittlere und die Muskelschicht, die glatte Muskeln enthalten.

Und dann kommt die Faserschicht. So stark ist die Vene ausgelegt.

Die Muskelschicht der Vene fungiert als Regulator und dehnt und kontrahiert die Vene je nach Bedarf. Ziehen sich die Gefäßwände zusammen, steigt der Druck im Gefäß. Dehnen sich die Gefäßwände aus, sinkt der Druck. Genau dafür sind Venen geschaffen: Sie regulieren den Blutfluss.

Wenn der Blutfluss gestört ist

Wenn das Blut in den Venen langsam fließt oder ganz stoppt, verbleibt es im tiefen Venensystem. Der Druck steigt, und die Venenklappen funktionieren nicht mehr richtig. Ärzte diagnostizieren dies als Klappenversagen bei Venen mit großem Durchmesser. Dann fließt zu viel Blut in die Venen, das auf die Venenwände drückt, und die Venenwände sind nicht elastisch. Sie halten den Blutfluss so weit wie möglich zurück und können ihm dann nicht mehr standhalten.

Sie verlieren ihre Elastizität, dehnen sich aus, die Fasern, aus denen die Venenwände bestehen, brechen, die Venenwände dehnen sich aus und werden schlaff und schwach. Sie können ihre Aufgabe nicht mehr so gut erfüllen wie zuvor. Sie ähneln einem Schlauch, wobei einige Bereiche blutgefüllt und geschwollen sind, andere weniger blutgefüllt und im Durchmesser kleiner.

Wenn die Venenwände schwächer werden und wie ein Sieb wirken, sickert Plasma in die Flüssigkeit zwischen den Geweben. Dies führt zu Schwellungen. Diese Schwellung ist vor allem an den Beinen deutlich sichtbar. Die Gefäße werden durchlässiger, die kleinsten Blutkörperchen – die Lymphozyten – treten zuerst aus ihnen aus. Dann dringen die größten Blutkörperchen – die Erythrozyten – durch die Gefäßwände und verleihen den Venen eine dunkelblaue Färbung. Durch sie sind geschwollene blaue Fäden – sowohl schmale als auch breitere – durch die dünne rosa Haut der Beine sichtbar. Bei Krampfadern sind sie daher dunkelblau gefärbt.

Wie venöse Gefäße deformiert werden

Wenn ein Ödem die Kapillaren komprimiert, verringert sich ihr Durchmesser. Blutpartikel und Plasmaprotein gelangen in den Raum zwischen den Geweben. Dieses Protein trägt zur Bildung von Bindegewebe in der Haut und im Unterhautgewebe bei, das dort nicht vorhanden sein sollte. Dies führt zu einer Sklerose der Kapillaren und Gefäße, also zu ihrer Atrophie, einer Strukturveränderung.

Infolgedessen verlieren die Kapillaren ihre Kontraktionsfähigkeit und werden unbeweglich – jetzt sind sie gewöhnliche Röhren mit einem schmalen Durchmesser. Stoffwechselprozesse in ihnen werden gestört, wodurch sich Geschwüre im Gewebe bilden und Dermatitis auftritt. Und schließlich, wenn sich früher dank der Arbeit der Klappen und der Elastizität der Gefäßwände das Blut aus Arterien und Venen nicht vermischte, kann jetzt arterielles Blut in die Venen gelangen und umgekehrt – venöses Blut kann sich mit arteriellem Blut vermischen.

Eine Person leidet an Hypoxie – Sauerstoffmangel, dem Gewebe fehlt Sauerstoff. Am häufigsten betrifft dieser Prozess das Schienbein, seinen unteren Teil.

Die Haut in diesen Bereichen fühlt sich kalt an und verfärbt sich blau. Wenn Sie nicht sofort mit der Behandlung beschädigter Venen beginnen, bilden sich Geschwüre an den Beinen – sogenannte trophische Geschwüre. Ihre Heilung ist sehr schwierig, manchmal sogar unmöglich.

Daher ist es besser, die Bildung trophischer Geschwüre gar nicht erst zuzulassen.