Atherom der Talgdrüse

Ein Atherom ist eine zystische Neubildung, die eine Blockade oder Verengung der Talgdrüse bzw. ihres Ausführungsganges darstellt. Je nach Ätiologie kann ein Talgdrüsen-Atherom eine echte, angeborene oder sekundäre Retentionszyste sein.

• Ein echtes Atherom ist eine Fehlbildung der intrauterinen Entwicklung, bei der sich epitheliale, epidermale und lipide Elemente in den Drüsen ansammeln und den gesamten Ausführungsgang ausfüllen. Solche Zysten werden unmittelbar nach der Geburt eines Babys entdeckt und im Alter von 5 Jahren entfernt. Eine Notfallentfernung eines angeborenen Atheroms ist nur bei großer Größe angezeigt, wenn die Zyste die normale Entwicklung des Kindes beeinträchtigt. Auch entzündete, eitrige Zysten werden operiert. Kleine Atherome, die keine Gefahr darstellen, werden dynamisch beobachtet und anschließend entfernt.
• Das sekundäre Talgdrüsenatherom ist die häufigste Neoplasie dieser Art. Die Zyste entsteht aufgrund verschiedener Faktoren, vor allem aber aufgrund von Stoffwechselstörungen und hormonellem Ungleichgewicht. Bevorzugte Lokalisationsorte für Atherome sind seborrhoische Zonen (Kopfhaut, Gesicht, Achselhöhlen, Leistengegend, Rücken). Sekundäre Atherome können einzeln oder multipel (Atheromatose) auftreten. Die Diagnostik erfolgt durch Untersuchung und Palpation. Eine abschließende Diagnostik ist nur durch Entfernung der Zyste und histologische Gewebeentnahme möglich.

Statistiken zum Talgdrüsenatherom:

• Prävalenz: 7–10 % der Gesamtbevölkerung.
• Angeborene Atherome – nicht mehr als 5 %.
• Geschlecht des Atheroms im Leisten- und Achselbereich – häufiger Männer, da das Atherom testosteronabhängig ist.
• Atherom der Brust, des Rückens und des Bauches – häufiger bei Frauen.
• Alter – 50–60 % der Patienten sind über 35–40 Jahre alt, etwa 25 % der Patienten befinden sich in der Pubertät.
• Atherom am Kopf – 30 % der Fälle.
• Atheromatose (multiple Atherome) – 70 % der Fälle.

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