Leukozyten im Blut

Leukozyten im Blut sind eines der wichtigsten Elemente des Blutes. Weiße Blutkörperchen, wie sie allgemein genannt werden, sind eigentlich farblos. Sie sind sehr unterschiedlich aufgebaut und haben viele Typen und Untertypen.

Der Name hat griechische Wurzeln: leuko bedeutet weiß und ky'tos bedeutet Zelle. Weiße Blutkörperchen haben eine Kernstruktur, deren Kerne völlig unterschiedliche Formen haben können – mehrlappig, rund oder nierenförmig. Ihre Größe ist ebenfalls variabel – von 6 bis 20 Mikrometern. Leukozyten im Blut haben ihre eigenen Normalwerte. Bei einem Erwachsenen sehen diese Werte so aus: 4000–9000 pro 1 Mikroliter. Ein Abfall ihres Spiegels wird als Leukopenie bezeichnet, ein Anstieg als Leukozytose.

Weiße Blutkörperchen werden im Knochenmark, dem Hauptorgan der Hämatopoese, gebildet. Analytische Blutuntersuchungen untersuchen quantitative und prozentuale Indikatoren und ermitteln diese anhand der Leukozytenformel (Leukogramm). Leukozyten im Blut haben Typen und Subtypen (Granulozyten, Agranulozyten und Neutrophile, Eosinophile, Basophile, Monozyten, Lymphozyten), die an verschiedenen Stellen des Schutzprozesses beteiligt sind. Daher liefern Veränderungen im Leukogramm detaillierte Informationen über die Erkrankung und helfen, die Diagnose zu präzisieren.

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Wenn die Anzahl der weißen Blutkörperchen erhöht ist

Leukozyten im Blut sind am häufigsten aufgrund physiologischer und pathologischer Faktoren erhöht (Leukozytose). Ein Anstieg wird als eine solche Verschiebung der Leukozytenformel angesehen - mehr als 9,0 x 109/l.

Physiologische Faktoren für die Erhöhung der Leukozyten im Blut

• Verdauung – ein natürliches Phänomen 2–3 Stunden nach dem Essen.
• Verbunden mit körperlicher Überanstrengung.
• Thermisch – Temperaturkontraste, wie z. B. heiße und kalte Duschen.
• Psycho-emotional.
• Im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft oder dem Menstruationszyklus.

Aus diesen Gründen werden zur Gewährleistung der Reinheit der analytischen Informationen alle Tests auf Leukozyten im Blut ausschließlich auf nüchternen Magen durchgeführt, wobei körperliche und emotionale Überlastung sowie verschiedene Wasserkontrastverfahren ausgeschlossen sind.

Pathologische Faktoren der Erhöhung der Leukozyten im Blut

Infektionskrankheiten:

• Entzündung des Bronchopulmonalsystems – Bronchitis, Lungenentzündung, Rippenfellentzündung.
• Entzündliche Erkrankungen des Hörapparates – Mittelohrentzündung, Neuritis des Hörnervs.
• Infektionskrankheiten der Haut, Schleimhäute – Erysipel, exfoliative Dermatitis.
• Entzündliche Erkrankungen des Gehirns, des Rückenmarks – Meningitis, Enzephalitis, AGM – Hirnabszess.

Eitrige Prozesse verschiedener Ätiologien und Lokalisationen:

• Pleuritis, Empyem.
• Bauchfellentzündung, Blinddarmentzündung, Pankreatitis im akuten Stadium.

Eitrige Prozesse im Unterhautgewebe – Abszesse, Panaritium, Phlegmone.

• Onkoprozess.
• Lymphatische Leukämie.
• Myeloblastische Leukämie.

Andere Krankheiten, Verletzungen:

• Verbrennungen.
• Herzinfarkt.
• Infarkt der Milz, Nieren, Lunge.
• Blutverlust, auch nach Operationen.
• Nierenversagen.
• Diabetisches Koma.

Leukozyten im Blut sind ein grundlegender Indikator für die Schutzbarriere, die Aktivität der Schutzfunktion im Prinzip, daher führt die geringste Entzündung in einem Organ oder System zu einer Zunahme der weißen Blutkörperchen.

Wenn die Anzahl der weißen Blutkörperchen niedrig ist

Leukozyten im Blut sind reduziert (Leukopenie) – dies ist eine Verschiebung der Leukozytenformel unter 4,0 x 10 ⁹ /l, was eine signifikante Abnahme der Aktivität der Bildung dieser Zellen durch das Knochenmark bedeutet. Viel seltener werden weiße Blutkörperchen infolge eines Kollapses oder Schocks reduziert, wenn sie im Gefäßsystem zerstört werden.

Faktoren, die zu einer Abnahme der Leukozyten im Blut beitragen:

• Strahlung, Bestrahlung – Schädigung des Knochenmarks.
• Arzneimittelintoxikation – Analgetika, NSAIDs, Sulfonamide, Arzneimittel zur Behandlung onkologischer Prozesse – Methotrexat, Cyclophosphamid, Vincristin, Arzneimittel zur Behandlung der Schilddrüse – Mercazolil, Kaliumperchlorat.
• Hypoplastische und aplastische Pathologie.
• Zirrhose.
• Lymphogranulomatose.
• Tuberkulose.
• Splenomegalie.
• Syphilis.
• Typhus.
• TORCH-Infektionen (Röteln, seltener Cytomegalovirus).
• Hepatitis.
• SLE – systemischer Lupus erythematodes.
• Anämie im Zusammenhang mit Vitamin-B12-Mangel.
• Onkologischer Prozess mit Metastasen im Knochenmark.
• Anfangsstadium der Leukämie.

Am gefährlichsten ist die Agranulozytose, bei der die Leukozyten im Blut auf ein kritisches Niveau sinken. Mit einem solchen quantitativen Indikator wird der Körper praktisch schutzlos gegen jede Infektion.

Leukozyten im Blut sind ein wichtiger diagnostischer Indikator, aber ihre Funktionen sind viel wichtiger und bedeutsamer. Die Schutzbarriere, die Phagozytose und viele andere Aktivitäten dieser Zellen ermöglichen es dem menschlichen Körper, viele Krankheiten selbstständig zu bewältigen.