Nieren

Im menschlichen Körper gibt es bekanntlich einzelne und paarige Organe. Zu den paarigen Organen gehören die Nieren. Normalerweise sollten es zwei sein. Bei einer abnormen Entwicklung des Embryos können sich jedoch mehrere Nieren bilden, von denen jedoch nur zwei funktionsfähig bleiben und die anderen nicht am Leben des Körpers teilnehmen.

Das Harnsystem und die Harnausscheidung hängen vollständig von der Entwicklung und Funktion der Nieren ab. Selbst geringfügige Veränderungen der Nieren wirken sich nachteilig auf das Wohlbefinden des gesamten Organismus aus.

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Was sind Nieren?

Stellt man sich eine Ganzkörper-Röntgenaufnahme eines Menschen vor, erkennt man, dass die in der Lendenwirbelsäule gelegenen Nieren quasi schweben und durch die Wirbelsäule in eine linke und eine rechte Niere unterteilt sind. Die Nieren verfügen über einen Bandapparat, der so beschaffen ist, dass sie beim Einatmen oder bei Körperbewegungen ihre Position verändern, leicht absinken und dann wieder in die Ausgangsposition zurückkehren können. Dieser „bewegliche“ Zustand der Nieren ist für die vollständige Urinbildung notwendig. Dies gilt nicht für den pathologischen Prozess, bei dem der Bandapparat der Nieren so stark geschwächt ist, dass ihre Beweglichkeit Probleme bereitet und zur Diagnose einer „Wanderniere“ führt.

So. Für eine normale Nierenfunktion ist eine gewisse Beweglichkeit akzeptabel, die es ermöglicht, täglich etwa zweitausend Liter Blut zu pumpen, also etwa einen Liter pro Minute. Ungereinigtes Blut gelangt über große Arterien zu den Nieren, wird von allen schädlichen Verunreinigungen und Zerfallsprodukten gefiltert und gelangt über die Venengefäße bereits vollständig gereinigt in den Körper zurück. Eine Vermischung von venösem und arteriellem Blut in den Nieren ist nicht möglich. Dies wird durch ein speziell dafür entwickeltes Ventil verhindert.

Das Filtrat des arteriellen Blutes wird als Primärharn bezeichnet, dessen tägliche Menge etwa 150 Liter erreicht. Dies ist das primäre Infiltrat, in dem sich neben Abfallstoffen auch nützliche Substanzen befinden. Um das Nützliche vom Schädlichen zu trennen, führen die Nieren wiederholt eine Filtration durch. Nützliche Substanzen werden wieder ins Blut aufgenommen, während sich schädliche Substanzen im Nierenbecken ablagern und ein sekundäres Infiltrat, den Urin, bilden, der über die Harnorgane Harnleiter, Blase und Harnröhre ausgeschieden wird.

Die Nieren nehmen nicht nur große Mengen Blut auf, sondern müssen auch allen Schadstoffen und Mikroorganismen widerstehen, die sie mit dem Blut passieren. Um den Körper vor der wiederholten Rückkehr aller schädlichen Substanzen zu schützen, müssen die Nieren harmonisch und vollständig arbeiten. Tritt ein Nierenversagen auf, kann die zweite die volle Arbeit übernehmen. Eine vollwertige Lebensaktivität ist jedoch nicht mehr möglich, wenn nur eine Niere vorhanden ist. Daher ist es notwendig, auf Ihre Gesundheit zu achten und eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung aller Systeme und Organe durchzuführen, um Abweichungen von der Norm frühzeitig zu erkennen.

Es wäre unfair, die Nieren nur als einen der Filter des Körpers zu bezeichnen. Zweifellos ist die Filterfunktion eine der vorrangigen, aber neben der Filtration sind sie für eine Reihe wichtiger Prozesse verantwortlich, in deren Zusammenhang die Nieren genannt werden können:

• das zentrale Zentrum der Homöostase, die als Bewahrung und Aufrechterhaltung der Konstanz des inneren Milieus des Körpers zu verstehen ist;
• der Wächter des Wasser-Salz-Gleichgewichts, der das fragile Gleichgewicht auf dem richtigen Niveau hält und Befehle in Form von Durst gibt, wenn ein großes Ungleichgewicht zugunsten von Salzen vorliegt, oder in Form von häufigen Toilettengängen und Schwellungen, wenn zu viel Wasser vorhanden ist;
• das Kontrollorgan der Blutgefäße. Die Nieren erleichtern die primäre Reaktion der Blutgefäße auf Veränderungen im Körper, deren Wände manchmal dicker, manchmal lockerer werden, wodurch alle Stoffwechselprozesse möglich sind;
• ein aktiver Teilnehmer an den Prozessen, bei denen rote Blutkörperchen gebildet werden, Vitamin D aktiviert wird und ein normaler Blutdruck aufrechterhalten wird.

Nach alledem wird klar, warum Erkrankungen, die die Nieren betreffen, schwerwiegende Auswirkungen auf das Wohlbefinden des gesamten Körpers haben.

Erkrankungen, die die Nieren betreffen

Die häufigsten Erkrankungen, die laut medizinischer Statistik verschiedene Altersgruppen betreffen, sind Nephritis und Nierensteine. Je nachdem, welches Strukturelement der Niere vom Entzündungsprozess betroffen ist, wird Nephritis in Pyelonephritis und Glomerulonephritis unterteilt. Im ersten Fall ist das Nierengewebe betroffen, im zweiten nur die Gefäßglomeruli, die dem Entzündungsprozess in ihnen seinen Namen geben.

Nierensteine bilden sich nicht an einem Tag oder gar in einem Jahr. Dies ist ein langwieriger Prozess, bei dem sich überschüssige Salze in Infiltraten, Primär- und Sekundärharn im Nierenbecken absetzen und kristallisieren. Kleine Kristalle, Sand genannt, werden selbstständig mit dem Urin ausgeschieden, ohne den Körper zu belasten. Große Salzkristalle ähneln Steinen und können entweder nicht von selbst ausgeschieden werden oder verursachen beim Durchgang durch die engen Harnleiterkanäle unerträgliche Schmerzen. Eine asymptomatische Urolithiasis kann nur durch Laborurinuntersuchungen nachgewiesen werden.

Eine dystrophische Degeneration der Tubuli in den Nieren verursacht Nephrose. Die Entwicklung einer solchen Krankheit ist nach einer schweren Vergiftung, insbesondere mit Chemikalien und starken Giften, möglich. Auch komplexe Infektionskrankheiten, eitrige und chronische Infektionsherde können eine Voraussetzung für den Beginn einer Nierendystrophie sein.

Sklerotische Formationen bilden sich nicht nur in großen und zentralen Gefäßen, sondern auch in den Gefäßen der inneren Organe. Sklerotische Läsionen der Nierengefäße führen zur Entwicklung einer Nephroangiosklerose. Diese Erkrankung tritt hauptsächlich als Folge einer langfristigen Hypertonie auf, die im Laufe der Zeit in ein tiefes Stadium übergeht und Komplikationen, auch an den Nieren, verursacht.

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Wie kann man feststellen, ob die Nieren an einem pathologischen Prozess beteiligt sind?

Eine diagnostische Untersuchung des Zustands der Nieren und des gesamten Harnsystems ist nicht schwierig. Auch wenn Ihre Nieren nie Probleme bereitet haben, bedeutet dies nicht, dass keine pathologischen Veränderungen oder Prozesse vorliegen. Zu Ihrer eigenen Sicherheit sollten Sie sich einmal jährlich einer umfassenden Diagnostik unterziehen, darunter allgemeine Urin- und Blutuntersuchungen sowie eine Ultraschalluntersuchung aller wichtigen Organe und Systeme. Bei Bedarf sollten Sie sich an Spezialisten wenden, die die Diagnostik mittels Magnetresonanztomographie oder Computertomographie durchführen. Die letzten beiden Methoden sind am effektivsten, um die meisten Krankheiten, einschließlich Nierenerkrankungen, frühzeitig zu erkennen.

Wenn Ihre Nieren Ihnen mehr als einmal Probleme bereitet haben und Sie noch keinen Arzt aufgesucht haben, sollten Sie umgehend einen Termin bei einem Nephrologen, Urologen oder zumindest einem Therapeuten vereinbaren. Eine professionelle Untersuchung durch einen Arzt hilft dabei, die offensichtlichsten Symptome zu identifizieren, die Anlass zur Sorge geben, weitere Maßnahmen festzulegen und die richtige Behandlung für eine schnelle Genesung zu verschreiben.

Damit die Nieren nicht schmerzen

Es ist schwer, sich einen Menschen vorzustellen, der sein ganzes Leben lang nie gesundheitliche Probleme hatte. Vielleicht gibt es solche Menschen, aber im modernen Leben ist es angesichts der schlechten Trinkwasserqualität und äußerer Umweltfaktoren schwierig, die Gesundheit auf einem hohen Niveau zu halten. Es gibt jedoch Maßnahmen, mit denen sich viele negative Faktoren adäquat vermeiden lassen. Mit zuverlässigen Informationen über minderwertiges Trinkwasser lohnt es sich, Haushaltsfilter zu installieren, die sauberes und gesundes Wasser am Auslass produzieren. Sie sollten mindestens eineinhalb bis zwei Liter pro Tag trinken, um eine normale Nierenfunktion aufrechtzuerhalten.

Der Verzehr von Lebensmitteln mit einem minimalen Salzgehalt wirkt sich ebenfalls positiv auf den gesamten Körper aus und entlastet die Nieren. Obst, Gemüse, Getreide, Suppen und fermentierte Milchprodukte sollten in der täglichen Ernährung gegenüber kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln Vorrang haben. Eine der wichtigsten Präventionsmaßnahmen ist und bleibt ein aktiver Lebensstil. Um aktiv zu sein, muss man nicht unbedingt Sport treiben. Es reichen zehnminütige Übungen am Morgen, eine kühle Dusche und häufige Spaziergänge während des Tages oder zumindest häufige Körperhaltungswechsel, Kniebeugen und schnelles Treppensteigen. Die Nieren werden es einem immer danken, wenn man auf schlechte Gewohnheiten, insbesondere Alkohol, verzichtet.