Follikelzyste

Eine Follikelzyste ist eine recht häufige Neoplasie und gehört zu den funktionellen gutartigen Zysten. Die Zyste entsteht, wenn aus irgendeinem Grund kein Eisprung stattfindet, der reife Follikel jedoch mit Flüssigkeit gefüllt ist, aber aufgrund des fehlenden Eisprungs nicht platzt. Es handelt sich um eine spezielle Blase, meist klein, dünnwandig und einkammerig. Am häufigsten entwickelt sich eine Follikelzyste während der Hormonbildung bei jungen Frauen, die noch nicht entbunden haben. In letzter Zeit werden in der gynäkologischen Praxis jedoch immer häufiger Neoplasien bei Frauen vor der Menopause diagnostiziert.

Eine Follikelzyste wird zufällig diagnostiziert, meist bei Frauen im gebärfähigen Alter im Rahmen gynäkologischer Routineuntersuchungen oder bei der Anmeldung einer Schwangerschaft. Diese Zystenart zeigt oft keine Symptome, und ein unbestreitbarer Vorteil ist die Fähigkeit der Zyste, sich selbst aufzulösen. Eine follikuläre Ovarialzyste ist jedoch nicht immer harmlos. Sie kann sich vergrößern, benachbarte Organe komprimieren, außerdem kann sich ihr Stiel verdrehen und die Blutzufuhr zu den Eierstockvenen blockieren. Jede alarmierende Manifestation des Gesundheitszustands der Beckenorgane sollte von einer Frau nicht ignoriert werden, da eine Follikelzyste die Fortpflanzungsfunktion beeinträchtigt, deren Ausbleiben (Unfruchtbarkeit) provoziert und manchmal lebensbedrohlich ist.

Wie äußert sich eine Follikelzyste?

• Schweregefühl in der Leistengegend des Bauches.
• Ein Völlegefühl im Unterbauch.
• Periodisches Kribbeln, stechende Schmerzen rechts oder links im Unterbauch.
• Schmerzen im Unterleib bei intensivem Training oder Laufen.
• Schmerzen im Unterbauch bei plötzlicher Veränderung der Körperlage.
• Schmerzen im Unterbauchbereich bei starkem Beugen.
• Schmerzen in der Leistengegend, rechts oder links, während oder nach dem Geschlechtsverkehr.
• Schmerzen in der Mitte des Menstruationszyklus, oft Krämpfe.
• Schwäche und verringerte Körpertemperatur in der letzten Phase des Menstruationszyklus.
• Ausfluss mit Blutgerinnseln zwischen den Menstruationszyklen.

Eine Follikelzyste ist aufgrund ihrer Komplikationen und Folgen gefährlich, von denen Ruptur und Torsion des Stiels die besorgniserregendsten sind. Eine Torsion der Zyste kann durch übermäßige körperliche Aktivität verursacht werden – Sportübungen, intensiven Sexualkontakt, Trauma, Sturz. Eine kleine Torsion ist genauso gefährlich wie eine vollständige, da beide den arteriellen Blutabfluss stören und die venöse Blutversorgung blockieren. Infolgedessen füllt sich die Follikelzyste buchstäblich mit Flüssigkeit, ihre Wände können nekrotisch werden oder platzen, was zu inneren Blutungen und Bauchfellentzündung führt.

Symptome einer Torsion des Tumorstiels:

• Starke, stechende Schmerzen, ähnlich wie Wehen.
• Starker Schwindel bis hin zur Bewusstlosigkeit.
• Übelkeit und Erbrechen.
• Schwitzen, Tachykardie.
• Blutdruckabfall, langsamer oder schneller Puls.
• Peristaltische „Stille“ des Darmtrakts – Darmstauung.

Symptome einer geplatzten Zyste:

• Ein stechender Schmerz, meist in der Leiste, rechts oder links, an der Stelle, wo sich die Zyste befindet. •
• Übelkeit, häufig Erbrechen.
• Fieber, kalter Schweiß.
• Bewusstlosigkeit, Ohnmacht.
• Blutdruckabfall.

Wie wird eine Follikelzyste behandelt?

Die Behandlung unkomplizierter Zystenbildungen erfolgt in einer dynamischen Beobachtung über zwei bis vier Monatszyklen. Oftmals ist keine medikamentöse Behandlung erforderlich, wenn die Follikelzyste klein ist und die Frau nicht stört. Bildet sich die Zyste nicht zurück, ist eine Hormontherapie mit mono- oder biphasischen Kontrazeptiva angezeigt. Während der konservativen Therapie wird der Zustand der Zyste zusätzlich per Ultraschall überwacht. Entwickelt sich die Zyste und wird größer als 7–8 Zentimeter, wird sie enukleiert und die Wände der Zyste vernäht. Auch eine Teilresektion des Eierstocks ist möglich, wobei alle als gesund geltenden Gewebe erhalten bleiben. Die Operation ist minimalinvasiv, da sie laparoskopisch durchgeführt wird. Nach einem erfolgreichen chirurgischen Eingriff sind die Eierstockfunktionen wiederhergestellt, und die Frau kann schwanger werden, sofern während der Rehabilitationsphase alle Empfehlungen befolgt werden.

Follikelzysten sowie andere Arten von Neoplasmen unterliegen einer Prävention, die aus einfachen Maßnahmen der Frau besteht. Wir sprechen von regelmäßigen gynäkologischen Untersuchungen alle sechs Monate. Dies ermöglicht die rechtzeitige Erkennung einer solchen Formation wie einer Follikelzyste in einem frühen Entwicklungsstadium, wenn es möglich ist, mit einer konservativen Therapiemethode auszukommen, ohne das Risiko von Komplikationen und die Angst vor einer möglichen Operation.