Amphetamine: Abhängigkeit, Symptome und Behandlung

Amphetamine können als Tabletten eingenommen, injiziert, geschnupft oder geraucht werden. Sie können die Stimmung verbessern, die Aufmerksamkeit steigern, die Konzentration erhöhen, die körperliche Aktivität steigern und das Wohlbefinden steigern. Langfristiger Konsum kann zur Abhängigkeit führen.

Zu den mit Amphetaminen verwandten Substanzen zählen Amphetamine und Methamphetamine, im Volksmund auch als „Ice“, „Crystal“, „Speed“, „Crank“ oder „Glass“ bekannt.

Methamphetamin, das manchmal zu medizinischen Zwecken (bei ADHS, Fettleibigkeit und Narkolepsie) eingesetzt wird, lässt sich leicht illegal herstellen und ist in den Niederlanden, Großbritannien und Nordamerika weit verbreitet. Der illegale Konsum von Methamphetamin ist die häufigste Form des Amphetaminmissbrauchs in Nordamerika.

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Symptome einer Amphetaminsucht

Akuter Gebrauch

Die psychologischen Wirkungen von Amphetaminen ähneln denen von Kokain und umfassen Wachheit, Euphorie, Selbstvertrauen und Kraft. Amphetamine verursachen häufig Erektionsstörungen bei Männern, steigern aber auch das sexuelle Verlangen. Ihr Konsum wird mit unsicheren Sexualpraktiken in Verbindung gebracht, und Amphetaminkonsumenten haben ein höheres Risiko, sich mit sexuell übertragbaren Infektionen, einschließlich HIV, anzustecken.

Chronischer Gebrauch

Wiederholter Amphetaminkonsum führt nachweislich zum Absterben zahlreicher Nervenzellen. Langzeitkonsum führt zudem zur Abhängigkeit. Die Toleranz baut sich langsam auf, doch mit der Zeit kann sich die konsumierte Substanzmenge um das Hundertfache erhöhen. Die Toleranz gegenüber verschiedenen Wirkungen entwickelt sich ungleichmäßig, sodass Tachykardie und erhöhte Wachsamkeit minimiert werden, während Halluzinationen und Delirium auftreten können. Selbst hohe Dosen sind jedoch selten tödlich. Es gibt Berichte von Langzeitkonsumenten, die innerhalb von 24 Stunden bis zu 15.000 mg Amphetamin injiziert haben, ohne dass es zu akuten Beschwerden kam.

Amphetaminabhängige neigen zu Unfällen, da die Drogen Erregung und Selbstüberschätzung auslösen, gefolgt von extremer Müdigkeit und Schläfrigkeit. Bei intravenöser Einnahme können Amphetamine zu schwerem antisozialem Verhalten führen und auch einen Schizophrenieanfall auslösen.

Eine paranoide Psychose kann sich infolge längerer intravenöser oder oraler Einnahme hoher Dosen entwickeln. Seltener wird eine Psychose durch eine einzelne hohe Dosis oder den wiederholten Gebrauch mäßiger Mengen der Substanz ausgelöst. Typische Symptome sind Verfolgungswahn, Bezugsideen und Allmachtsgefühle. Menschen, die hohe intravenöse Dosen konsumieren, akzeptieren oft, dass sie schließlich paranoid werden und ihr Verhalten ändern. Menschen jedoch, die sehr viel Amphetamin konsumieren oder die Amphetamine etwa eine Woche lang ununterbrochen einnehmen, können weniger kritisch werden und entsprechend der Wahnvorstellung reagieren. Auch nach länger anhaltenden Amphetaminpsychosen tritt in der Regel eine Genesung ein. Patienten mit schwerer Desorganisation und paranoiden Symptomen erholen sich langsam, aber vollständig. Die schwerwiegenderen Symptome verschwinden allmählich im Laufe von Tagen oder Wochen, Verwirrtheit, Gedächtnisstörungen und Wahnvorstellungen bleiben jedoch oft monatelang bestehen.

Das Wasting-Syndrom, das bei wiederholtem Methamphetaminkonsum auftritt, äußert sich in ausgeprägter Müdigkeit und Schlafbedürfnis nach der Stimulationsphase. Methamphetamine können auch Psychosen auslösen, bei denen der Patient das Verhalten anderer missversteht, halluziniert und ungerechtfertigt misstrauisch wird. Manche Konsumenten entwickeln anhaltende Depressionen, in deren Verlauf Selbstmord möglich ist. Methamphetaminkonsum kann aufgrund schwerer Dehydration, disseminierter intravaskulärer Gerinnung und Nierenversagen zum Tod führen. Patienten leiden häufig an Karies aufgrund von vermindertem Speichelfluss, sauren Stoffwechselprodukten und mangelnder Mundhygiene.

Obwohl nach dem Absetzen von Methamphetaminen oder anderen Amphetaminen kein typisches Entzugssyndrom auftritt, gibt es EEG-Veränderungen, die die Kriterien für körperliche Abhängigkeit erfüllen. Ein abruptes Absetzen des Konsums kann eine zugrunde liegende Depression offenbaren oder eine ausgeprägte depressive Reaktion hervorrufen. Auf den Entzug folgen in der Regel zwei bis drei Tage ausgeprägter Müdigkeit oder Schläfrigkeit und Depression.

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Behandlung der Amphetaminsucht

Akuter Gebrauch

Patienten mit akuter psychotischer Erregung, paranoiden Wahnvorstellungen sowie akustischen und visuellen Halluzinationen sprechen gut auf Phenothiazine an; Chlorpromazin 25–50 mg intramuskulär lindert diesen Zustand rasch, kann aber eine schwere orthostatische Hypotonie verursachen. Haloperidol 2,5–5 mg intramuskulär ist wirksam; es verursacht selten Hypotonie, kann aber zur Entwicklung einer akuten extrapyramidalen Reaktion führen. Beruhigung und eine ruhige, sichere Umgebung fördern in der Regel die Genesung und sind meist ausreichend. Ammoniumchlorid 1 g oral alle 2–4 Stunden zur Ansäuerung des Urins fördert die Ausscheidung von Amphetaminen.

Chronischer Gebrauch

Bei manchen Patienten ist eine kognitive Verhaltenstherapie wirksam. Depressionen, die bei einem Amphetaminentzug auftreten, können mit Antidepressiva behandelt werden, wenn die depressiven Symptome wochenlang anhalten.

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