Neuer Bluttest zeigt Erholung des Gehirns nach Gehirnerschütterung an

Eine Blutuntersuchung kann die anhaltenden Auswirkungen einer sportbedingten Gehirnerschütterung genau identifizieren und dabei helfen zu entscheiden, wann eine sichere Rückkehr zum Training möglich ist. Dies ergab eine Studie der Monash University.

Die Forscher maßen die Konzentrationen zweier gehirnspezifischer Proteine im Blut von 81 Spielern der Victorian Amateur Football Association (VAFA), die eine Gehirnerschütterung erlitten hatten, und verglichen sie mit 56 Spielern, die keine Gehirnerschütterung erlitten hatten.

Durch die Verfolgung der Biomarkerwerte im Blut über einen bestimmten Zeitraum hinweg konnten sie überwachen, wie lange die Gehirne der Spieler brauchten, um sich zu erholen (auch bekannt als „neurobiologische Erholung“). So konnten sie feststellen, wann eine Rückkehr zum Spiel ohne erhöhtes Verletzungsrisiko sicher möglich wäre.

Bislang gab es keine etablierten Instrumente zur Verfolgung der neurobiologischen Erholung nach einer sportbedingten Gehirnerschütterung.

Diese in JAMA Network Open veröffentlichte Kohortenstudie untersuchte die Dynamik zweier Gehirnzellproteine, des sauren Gliafaserproteins (GFAP) und des leichten Neurofilamentproteins (NfL), die nach einer Hirnverletzung ins Blut freigesetzt werden.

Während die vorherige Forschung des Teams das diagnostische Potenzial dieser Biomarker im Blut demonstriert hat, zielte diese Studie darauf ab, zu zeigen, wie sich ihre Werte im Laufe der Zeit bei Spielern mit Gehirnerschütterung veränderten.

Das auffälligste Ergebnis war die Vielfalt der Biomarker-Veränderungen bei den einzelnen Personen: Bei mehr als 20 % der Gehirnerschütterungen kam es zu signifikanten und anhaltenden Anstiegen sowohl des GFAP als auch des NfL, die im Vergleich zu nicht verletzten Footballspielern über mehr als vier Wochen erhöht blieben.

Bei Menschen mit diesen extremen Biomarker-Veränderungen war die Wahrscheinlichkeit, nach einem Kopfaufprall das Bewusstsein zu verlieren, deutlich höher.

Der Studienleiter und Hauptprüfer der Monash Trauma Group, Dr. Stuart McDonald von der School of Translational Medicine der Monash University, sagte, dass sein Team und andere diese Biomarker zwar bereits zuvor untersucht hätten, dies jedoch das erste Mal sei, dass ein vollständiges Profil des Krankheitsverlaufs nach einer Verletzung aufgezeichnet worden sei.

„Das Besondere an dieser Studie ist nicht die Messung selbst, sondern die Häufigkeit und Konstanz, mit der wir sie durchgeführt haben – achtmal über sechs Monate hinweg bei 137 Athleten“, sagte Dr. McDonald. „Dank unseres einzigartigen Ansatzes, die Teilnehmer zu Hause zu besuchen, fehlten nur sehr wenige Daten, sodass wir ein detailliertes Profil der Biomarker-Verläufe im Zeitverlauf erstellen konnten.“

„Wir haben nachgewiesen, dass die GFAP-Werte im Blut der überwiegenden Mehrheit der Sportler mit Gehirnerschütterung nach 24 Stunden erhöht sind, und wir arbeiten nun daran, diesen dringend benötigten Diagnosetest für die Verwendung in den kommenden Jahren zuzulassen.

„Der nächste wichtige Schritt besteht darin, zu zeigen, wie und wann wir diese beiden Proteine als Biomarker für die Rückkehr zum Spiel messen sollten. Unsere Erkenntnisse bringen uns der Verwirklichung dieses Ziels einen Schritt näher.“

„Unsere Vision besteht darin, serielle Messungen dieser Proteine in die klinische Praxis zu integrieren und Entscheidungen über die Rückkehr zum Spielbetrieb sowohl auf der Grundlage der Symptome als auch der neurobiologischen Genesung zu treffen.“