Wissenschaftler haben bewiesen, dass es für jedes Medikament unterschiedliche Einnahmezeiten geben sollte

In einer Bildungseinrichtung in Pennsylvania machten Spezialisten eine interessante Entdeckung: Wie sich herausstellte, gibt es im menschlichen Körper tagsüber zwei Hauptmomente, die den Zustand des Gewebes beeinflussen. In ihrer Arbeit analysierten Wissenschaftler die Funktion von DNA und Zellen von 12 tierischen Geweben und identifizierten signifikante Veränderungen, die frühmorgens und abends auftraten.

Wissenschaftler gehen davon aus, dass die stattfindenden Veränderungen die Wirksamkeit von Medikamenten beeinträchtigen können. Ärzte müssen dies daher bei der Verschreibung von Medikamenten berücksichtigen.

Zirkadiane Rhythmen, die biologische (innere) Uhr eines Menschen, beeinflussen viele Faktoren, darunter Aufmerksamkeit, Stimmung, Ausdauer und sogar die Wahrscheinlichkeit eines Herzinfarkts. Zyklische Schwankungen im Körper wirken sich auf biologische Prozesse aus, die mit dem Wechsel von Tag und Nacht verbunden sind.

Während des Experiments analysierten Spezialisten regelmäßig (alle 120 Minuten) Proben des Kleinhirns, der Skelettmuskulatur, der Lungenmuskulatur, des Hypothalamus, des Herzens, des braunen und weißen Fettgewebes, des Hirnstamms, der Aorta, der Nebennieren, der Lunge und der Nieren.

Als Ergebnis konnten sie feststellen, dass sich im Tagesverlauf die Aktivität von fast der Hälfte der mit der Proteinproduktion verbundenen Gene verändert. Gleichzeitig wurden in verschiedenen Geweben und Genen besondere Aktivitätsmuster beobachtet. Die dynamischsten Veränderungen traten in der Leber auf, in der mehr als dreitausend Gene (642 davon im Hypothalamus) arbeiten und die meisten Medikamente in der Leber metabolisiert werden.

Diese Studie bestätigte erneut, wie wichtig es ist, den Zeitpunkt der Medikamenteneinnahme einzuhalten. Beispielsweise werden Statine, die zur Senkung des Cholesterinspiegels beitragen, am besten abends eingenommen, da die Cholesterinblockade am häufigsten nachts auftritt.

Zirkadiane Rhythmen sorgen für einen Wechsel von Schlaf- und Wachphasen im Körper. Daher kann die innere Uhr eines Menschen beim Wechsel der Zeitzone aus dem Takt geraten, insbesondere wenn der Übergang plötzlich erfolgt. Mathematiker der University of Michigan haben eine spezielle mobile App entwickelt, die dem Körper hilft, sich schnell an eine neue Zeitzone anzupassen.

Nach umfangreichen Recherchen haben Experten die App „Entrain“ vorgestellt, die einen Zeitplan für die ersten Tage nach der Ankunft erstellt. So soll man beispielsweise morgens um fünf Uhr spazieren gehen und abends um sieben Uhr ins Bett gehen. Auch wenn die Empfehlungen der App auf den ersten Blick etwas seltsam erscheinen, kann man sich durch Befolgen dieser Empfehlungen recht schnell an die neuen Bedingungen anpassen.

Wenn Sie beispielsweise von New York nach London fliegen, wo der Zeitunterschied fünf Stunden beträgt, bietet die Anwendung einen Zeitplan an, nach dem der Körper in drei Tagen wieder zur Normalität zurückkehrt. Gemäß dem von Entrain erstellten Zeitplan sollte der Morgen am ersten Tag um 7:40 Uhr beginnen und um 21 Uhr sollte die „Nacht“ kommen, d. h. das Programm empfiehlt, zu dieser Zeit ins Bett zu gehen. Am nächsten Tag empfiehlt das Programm, um 6:20 Uhr aufzustehen und um 19:40 Uhr sollte die „dunkle Tageszeit“ kommen, d. h., falls erforderlich, muss der Raum künstlich abgedunkelt werden. Am dritten Tag wachen Sie gemäß dem Zeitplan um 5 Uhr morgens auf und die „Nacht“ sollte um 19:20 Uhr kommen. Dabei ist es nicht notwendig, zur angegebenen Zeit ins Bett zu gehen, Sie müssen lediglich versuchen, den Tag- und Nachtrhythmus klar abzuwechseln.

Wenn Sie abends nach draußen gehen müssen, empfiehlt das Programm das Tragen einer Brille mit rosa Gläsern, die blaues Licht blockieren. In einigen Fällen empfiehlt das Programm hingegen, nachts helles Licht einzuschalten, um so den Tag zu „simulieren“.

Wissenschaftlern zufolge ist es zwar schwierig, den Empfehlungen des Programms zu folgen, aber sie funktionieren tatsächlich. Die Berechnungen des Programms basieren teilweise auf Berechnungen, die sich auf den Zeitpunkt beziehen, an dem die Körpertemperatur einer Person sinkt, normalerweise einige Stunden vor dem Aufwachen.

Experten empfehlen außerdem, während des Fluges nichts zu essen und sich anschließend an den vom Programm festgelegten Essensplan zu halten, um die Umstellung des Körpers auf die neue Zeit zu beschleunigen.

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