Korrektur eines versteckten Schielens mit Brille

Brillen mit prismatischen Eigenschaften bewirken eine Ablenkung der Strahlenrichtung zur Prismenbasis. Bezieht der Arzt das Tragen solcher Linsen in die Behandlung ein, kann er folgende Ziele verfolgen:

• Beseitigung der Sehermüdung, Optimierung des Sehvermögens bei Heterophorie;
• Linderung von Diplopie aufgrund einer Funktionsstörung der Augenmuskulatur;
• Wiederherstellung gleichzeitiger klarer Bilder auf beiden Augen (bei latentem Strabismus im Kindesalter).

Am häufigsten werden Linsen mit prismatischen Eigenschaften zur Korrektur von Heterophorie verwendet. Eine solche Behandlung ist jedoch nicht in allen Fällen von latentem Strabismus angebracht. Sie wird verschrieben, wenn der Patient unter übermäßiger Sehermüdung, Schmerzen im Augenbereich und über dem Nasenrücken leidet.

Die Korrektur beinhaltet die Verwendung eines Prismas, dessen Basis in die entgegengesetzte Richtung der Sehabweichung zeigt. Dies bedeutet, dass bei Patienten mit Exophorie die Basis nach innen gerichtet ist, bei Patienten mit Hyperphorie nach unten usw. Der Korrekturgrad bei latentem Strabismus ist normalerweise unvollständig: Der Winkel der prismatischen Abweichung ist immer kleiner als der heterophore Winkel.

Leidet der Patient an einer Augenmuskelparese, werden Prismen in eine Brille eingesetzt, die für das Nahsehen – beispielsweise zum Lesen – vorgesehen ist. Grad und lineare Richtung von der Spitze zur Basis werden durch Ausprobieren ermittelt. Spezielle Geräte, bestehend aus einem Prismenpaar mit variabler Brechkraft und Aufnahmen für sphärische und zylindrische Linsen, leisten hierbei gute Dienste.

Zur Korrektur können Prismen eingesetzt werden, um das Bild auf beiden Augen passiv wiederherzustellen oder die Fusionsfähigkeit zu aktivieren. Ist eine passive Korrektur des binokularen Sehens erforderlich, werden Grad und Richtung des Effekts anhand der Maddox-Skala gewählt. Ist der Einsatz einer solchen Technik nicht möglich, kommt ein Synoptophor (Synoptikoskop) zum Einsatz – ein spezielles ophthalmologisches Gerät. Der Einsatz von Prismen ist bei geringer Abweichung (bis zu zehn Grad) und relativer Winkelstabilität sinnvoll. Prismen werden am besten bei leichten vertikalen Verschiebungen eingesetzt.

Wenn das Ziel der Korrektur die Aktivierung der Fusionsfähigkeit ist, werden die Linsen bei Patienten mit konvergentem Strabismus mit der Basis zum Nasenrücken und bei divergentem Strabismus mit der Basis zur Schläfenregion eingesetzt. Solche Brillen sollten täglich mehrere Stunden unter regelmäßiger Aufsicht des behandelnden Arztes getragen werden.

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