Schwangerschaftstest als Methode der Krebsdiagnose

Ein gewöhnlicher Schwangerschaftstest, der in jeder Apotheke erhältlich ist, half Ärzten, Hodenkrebs bei einem jungen Mann aus Großbritannien festzustellen. Der 19-jährige Byron Gelgard erfuhr unmittelbar nach seiner Rückkehr aus den Sommerferien von der schrecklichen Krankheit. Er ging zum Arzt und klagte über ständige Schmerzen in der Leistengegend. Zunächst hielten die Ärzte das Symptom für eine Verstauchung, die beim Sport aufgetreten sein könnte, doch nach der Untersuchung stellte sich heraus, dass alles viel ernster war.

Das Prinzip eines Schwangerschaftstests besteht darin, den Spiegel bestimmter Hormone zu bestimmen, die mit Beginn der Schwangerschaft im weiblichen Körper produziert werden. Ein schneller Anstieg der Hormone ( Beta-Choriongonadotropin ) tritt nicht nur während der Schwangerschaft auf, sondern auch bei der Entwicklung bestimmter Krebsarten, einschließlich Hodenkrebs. Deshalb werden Schwangerschaftstests von Spezialisten als eine der Diagnosemethoden verschrieben.

Wenn sich Krebszellen im Körper ausbreiten, steigen die Werte des Beta-Human-Choriongonadotropins extrem an, erklärt Danish Mazhar, Onkologe am Universitätsklinikum Cambridge. Da Männer von Natur aus nicht schwanger werden können, werden die Tests bei entsprechendem klinischen Bild als Diagnoseinstrument für Hodenkrebs eingesetzt, um eine definitive Diagnose zu stellen.

Byron Gelgard traf die schreckliche Nachricht sehr hart, und es dauerte eine Weile, bis er begriff, was mit ihm geschah. Dem jungen Briten zufolge hatte alles, was ihm widerfuhr, kaum etwas mit der Realität zu tun. Nach Rücksprache mit Ärzten und einer Untersuchung musste der junge Mann einen von den Ärzten verordneten Schwangerschaftstest machen, der zu seiner Überraschung positiv ausfiel. Daraufhin erfuhr Byron, dass in seinen Hoden ein Krebstumor gewachsen war.

Auch die weitere Behandlung verlief, wie Byron selbst es beschrieb, etwas ungewöhnlich. Spezialisten beschlossen, ihm eine Epiduralanästhesie (eine Methode zur Schmerzlinderung bei der Geburt) zu verabreichen. Weitere Untersuchungen zeigten, dass der Krebs nicht nur die Hoden, sondern auch die Lunge und einen Teil des Bauches des jungen Mannes befallen hatte. Während der Operation entfernten Onkochirurgen einen Hoden und einen Tumor aus Byrons Bauch mit angrenzenden Lymphknoten.

Der junge Mann wurde über sechs Monate lang behandelt. Nach der Operation unterzog sich Byron einer vollständigen Chemotherapie. Während der Behandlung führten Spezialisten erneut Schwangerschaftstests durch, um den Zustand der Patientin und die Wirksamkeit der Therapie zu beurteilen. Den Tests zufolge begann der Beta-Choriongonadotropin-Spiegel im Körper des jungen Briten zu sinken. Byron befindet sich derzeit in Remission.

Der junge Mann sagt, die Nachricht von der schrecklichen Diagnose sei hart für ihn gewesen und nun, nach der erfolgreichen Behandlung, wolle er alles daran setzen, dass möglichst viele Jugendliche von dieser Krankheit erfahren und dass Krebs kein Todesurteil ist, sondern bekämpft werden kann und sollte.

Byron plant nun, an einer Comedy-Show über Hodenkrebs teilzunehmen, deren Ziel es ist, mehr Menschen über die Krankheit und ihre Behandlungsmethoden zu informieren.

Der junge Brite leistete auch dem Krankenhaus, in dem er behandelt wurde, jede erdenkliche Hilfe. Wie Byron selbst bemerkte, befand er sich in komfortablen Verhältnissen, in einer Station mit Fernseher und kostenlosem WLAN. Während seines Krankenhausaufenthalts lernte der junge Mann außerdem Stephen Fry und John Bishop kennen, die ihn moralisch unterstützten.

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