Stammzellenbehandlungen sind gefährlich

In den USA hat ein Wissenschaftlerteam herausgefunden, dass die Behandlung mit Stammzellen gefährlich sein kann. Studien haben gezeigt, dass induzierte pluripotente Stammzellen im Körper des Patienten mit der Zeit zu mutieren beginnen, was sich negativ auf die Gesundheit auswirkt.

Induzierte pluripotente Stammzellen sind reprogrammierte Körperzellen, die zu nahezu jedem Gewebe oder Organ heranwachsen können. Diese Eigenschaft ermöglicht ihren Einsatz in der Transplantologie.

Amerikanische Experten haben jedoch herausgefunden, dass mit zunehmendem Alter die Zahl der Mutationen in Körperzellen zunimmt. So wurden im Körper von 80-jährigen Patienten doppelt so viele Mutationen in Proteingenen gefunden wie im Körper von jungen Menschen.

Laut Professor Ali Tokamani, dem Autor der wissenschaftlichen Arbeit, besteht bei der Zellteilung das Risiko einer Mutation, und mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit einer Mutation. Solche Zellen können die Funktion anderer Zellen stören oder die Entwicklung eines bösartigen Tumors provozieren.

Gleichzeitig fanden Wissenschaftler bei über 90-jährigen Patienten deutlich weniger Mutationen im Blut und Knochenmark als erwartet. Die Ergebnisse der 90-jährigen Patienten seien mit denen der 45-Jährigen vergleichbar, stellten die Wissenschaftler fest. Vermutlich liegt dies daran, dass sich die vorhandenen Stammzellen bei älteren Menschen weniger stark teilen und somit besser vor Mutationen geschützt sind.

Wissenschaftler setzen große Hoffnungen in Stammzellen, insbesondere im Bereich der Transplantation. Kürzlich konnte ein Patient mit Multipler Sklerose dank einer experimentellen Stammzelltherapie wieder gehen. Eric Thompson konnte aufgrund seiner schnell fortschreitenden Krankheit seine Beine und seinen rechten Arm nicht mehr bewegen und war an den Rollstuhl gefesselt. In Großbritannien konnten Ärzte Herrn Thompson nicht helfen, daher beschlossen seine Angehörigen, ihr Glück in einer mexikanischen Klinik zu versuchen, wo Ärzte den Einsatz von Stammzellen zur Behandlung von Multipler Sklerose vorschlugen. Eric selbst ging davon aus, dass Injektionen das Fortschreiten der Krankheit nur verlangsamen würden, doch schon wenige Tage nach Behandlungsbeginn konnte er aus seinem Rollstuhl aufstehen und einige Schritte gehen. Dieses Ergebnis überraschte den Engländer, denn wenn er mit einer positiven Entwicklung der Behandlung gerechnet hatte, dann frühestens in zwei bis drei Jahren.

Eric Thompson betonte in seinem Interview, er hoffe, dass seine Geschichte Patienten wie ihr helfen könne. Die Menschen müssten mehr über die neue Behandlungsmethode erfahren. Natürlich sei die Behandlung nicht kostenlos, aber was könnte wertvoller sein als das eigene erfüllte Leben.

Thompson unterzog sich in einer mexikanischen Klinik einer hämatopoetischen Stammzelltransplantation. Bei diesem Verfahren wird dem Patienten Blut entnommen und mit Chemikalien schädliche Immunzellen zerstört, was eine Art „Neustart“ ermöglicht. Wissenschaftler haben festgestellt, dass diese Therapieform das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen und defekte Bereiche des Nerven- und Immunsystems ersetzen kann. Es gibt jedoch keine wissenschaftlich belegten Daten zur Wirksamkeit der Behandlung.

Die experimentelle Stammzelltherapie zeigt gute Ergebnisse, aber dies sind alles Einzelfälle, und es ist derzeit nicht sicher, wozu eine solche Behandlung in einigen Jahren führen wird. Experten sind sich sicher, dass vor dem offiziellen Einsatz von Stammzellen in der Medizin ihre Wirkung auf den Körper sorgfältig untersucht werden muss.

[ 1 ], [ 2 ], [ 3 ], [ 4 ], [ 5 ]