Bach2-Gen eröffnet neue Wege für die Behandlung von Allergien und Autoimmunkrankheiten

Wissenschaftler des National Cancer Institute in den USA haben eine sensationelle Entdeckung gemacht. Sie haben ein Gen entdeckt, das T-Zellen zwischen entzündungsfördernden und entzündungshemmenden Typen umschaltet und zudem die Funktion des Immunsystems beeinflusst.

Es ist erwiesen, dass das entdeckte Gen die Wahrscheinlichkeit allergischer Reaktionen und Autoimmunerkrankungen beim Menschen beeinflusst. Allergische und Autoimmunerkrankungen gelten aufgrund der nahezu identischen Ausfälle des Immunsystems als ähnlich. Wissenschaftler haben sich die ablaufenden Prozesse noch nicht vollständig erarbeitet.

Ein Gen namens Bach2 erregt seit langem die Aufmerksamkeit der Forschung. Verschiedene Genvarianten beeinflussen direkt die Anfälligkeit für Immunsystemstörungen, wie Tests an Labormäusen bestätigten.

Experten zufolge hängt das Immungleichgewicht von der Kohärenz der Immunzellen ab. Besonderes Augenmerk gilt dabei den T-Zellen, die über den Membranrezeptor CD4 verfügen. Die Aufgabe dieser Zellen besteht darin, eine Immunantwort von bestimmter Stärke und Dauer zu aktivieren und die Reaktion des Immunsystems zu regulieren, um eine Ausbreitung auf gesunde Zellen zu verhindern. Vereinfacht ausgedrückt steuern T-Zellen die ordnungsgemäße Funktion des Immunsystems durch die Produktion von Antikörpern gegen eine reale Bedrohung für den Körper und unterbinden den Prozess der wahllosen Zerstörung von „allem“. Es ist bekannt, dass ein Angriff auf gesunde Zellen häufig mit einer Reihe von allergischen Manifestationen und Autoimmunerkrankungen einhergeht.

Bach2 fungiert als eine Art „Kippschalter“ zwischen immunaktivierenden und immunsupprimierenden Prozessen. Ohne dieses Gen würden T-Zellen lediglich Entzündungen auslösen, ohne die wichtige regulatorische Funktion zur Unterdrückung der Entzündungsreaktion zu erfüllen. Beispielsweise wurden bei Mäusen mit unterdrückter Bach2-Genfunktion Entzündungen beobachtet, die innerhalb weniger Monate zum Tod durch Autoimmunerkrankungen führten. Wurde die Funktion des Gens wieder aufgenommen, stellte sich die regulatorische Funktion der T-Zellen von selbst wieder her.

Wissenschaftler sprechen von der Einzigartigkeit des Gens selbst, das an der Grenze zwischen zwei Zelltypen wirkt, ohne einer der beiden Gruppen anzugehören. Das Gen wurde nach Johann Sebastian Bach benannt. Die meisterhafte Kontrolle des Gens über die polyphone Reaktion des Immunsystems erinnerte die Autoren an die Fähigkeit des großen Komponisten, musikalische Polyphonie brillant zu kontrollieren.

Ärzte setzen große Hoffnungen in das Bach2-Gen, sowohl bei der Behandlung von Allergien als auch bei Autoimmunerkrankungen. Die Erforschung des Gens ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Der nächste Forschungsschritt zielt darauf ab, die Rolle von Bach2 bei Krebserkrankungen zu klären. Tumore sind bekanntermaßen in der Lage, Immunreaktionen gegen sich selbst durch die Aktivierung regulatorischer T-Zellen zu unterdrücken. Möglicherweise können Wissenschaftler das entdeckte Bach2-Gen nutzen, um Immunprozesse gegen Tumorerkrankungen zu regulieren.

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