Hyperthyreose bei Katzen

Die folgenden Informationen ersetzen nicht den regelmäßigen Besuch beim Tierarzt. Wenn Sie vermuten, dass Ihre Katze an einer Schilddrüsenüberfunktion leidet, wenden Sie sich umgehend an Ihren Tierarzt. Denken Sie daran: Geben Sie Ihrer Katze keine Medikamente, ohne vorher Ihren Tierarzt zu konsultieren.

Was ist eine Schilddrüsenüberfunktion?

Hyperthyreose ist die häufigste Schilddrüsenerkrankung bei Katzen. Sie wird meist durch einen zu hohen Thyroxinspiegel im Blut verursacht. Thyroxin ist ein Schilddrüsenhormon, das allgemein als T4 bekannt ist.

Was sind die Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion?

Gewichtsverlust und gesteigerter Appetit gehören zu den häufigsten klinischen Symptomen dieser Erkrankung. Gewichtsverlust tritt in 95–98 % der Fälle von feliner Hyperthyreose auf, gesteigerter Appetit in 67–81 % der Fälle. Übermäßiger Durst, vermehrtes Wasserlassen, Hyperaktivität, ungepflegtes Aussehen, Hecheln, Durchfall und verstärkter Haarausfall wurden ebenfalls berichtet. Erbrechen tritt bei etwa 50 % der betroffenen Katzen auf. Die klinischen Symptome sind eine Folge der Auswirkungen des erhöhten T4-Spiegels auf verschiedene Organsysteme.

Welche Katzenrassen (und Altersgruppen) sind anfällig für Hyperthyreose?

Eine Schilddrüsenüberfunktion kann bei jeder Katzenrasse auftreten, egal ob männlich oder weiblich, sie tritt jedoch fast ausschließlich bei älteren Tieren auf. Weniger als 6 % der Fälle treten bei Katzen unter 10 Jahren auf. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei 12 bis 13 Jahren.

Wie wird eine Schilddrüsenüberfunktion diagnostiziert?

Da einige häufige Erkrankungen älterer Katzen, wie Diabetes, entzündliche Darmerkrankungen, Darmkrebs und chronisches Nierenversagen, einige klinische Symptome mit einer Schilddrüsenüberfunktion teilen, sind verschiedene Untersuchungen erforderlich. Ein großes Blutbild, eine Blutchemie und eine Urinanalyse allein reichen nicht aus, um eine Schilddrüsenüberfunktion zu diagnostizieren, können aber Diabetes und Nierenversagen sicher ausschließen. Bei Katzen mit Schilddrüsenüberfunktion können das große Blutbild und die Urinanalyse normal sein, aber die Blutchemie zeigt oft erhöhte Werte bestimmter Leberenzyme.

In den allermeisten Fällen basiert die definitive Diagnose einer Schilddrüsenüberfunktion auf einem einfachen Bluttest, der erhöhte T4-Werte im Blut anzeigt. Leider haben 2–10 % der Katzen mit Schilddrüsenüberfunktion normale T4-Werte. Eine mögliche Erklärung ist, dass der T4-Spiegel in leichten Fällen innerhalb des Normbereichs schwanken und wieder fallen kann. Eine andere Erklärung ist, dass eine Grunderkrankung den T4-Spiegel im Normbereich oder an der oberen Normgrenze hält, was den Tierarzt fälschlicherweise zu der Annahme verleitet, der Schilddrüsenstatus der Katze sei normal. Da es sich um ältere Katzen handelt, sind Grunderkrankungen häufig, und die Diagnose einer Schilddrüsenüberfunktion kann bei diesen Katzen schwierig sein.

Wie wird eine Schilddrüsenüberfunktion behandelt?

Es gibt mehrere Behandlungsmöglichkeiten für eine Schilddrüsenüberfunktion, jede mit ihren eigenen Vor- und Nachteilen.

• Orale Verabreichung eines Schilddrüsenmedikaments. Methimazol (Handelsname TapazoleTM) ist seit langem die wichtigste medikamentöse Therapie bei Hyperthyreose bei Katzen. Es ist sehr effektiv in der Behandlung der Erkrankung und zeigt oft innerhalb von 2 bis 3 Wochen Ergebnisse. Leider treten bei 15 bis 20 % der Katzen Nebenwirkungen wie Appetitlosigkeit, Erbrechen, Lethargie, Blutungsstörungen, Gelbsucht, Juckreiz an Kopf und Gesicht sowie manchmal Blutbildveränderungen auf. Die meisten Nebenwirkungen sind mild und klingen mit der Zeit ab, manchmal muss das Medikament jedoch abgesetzt werden. Eine lebenslange tägliche Medikamenteneinnahme ist erforderlich, was für Besitzer von Katzen, deren Katzen die Einnahme der Medikamente nicht vertragen, nachteilig ist. Blutbild und T4-Werte sollten ein Leben lang regelmäßig kontrolliert werden.
• Chirurgische Entfernung der Schilddrüse. Eine Schilddrüsenüberfunktion wird meist durch einen gutartigen Tumor, ein sogenanntes Schilddrüsenadenom, verursacht, der einen oder häufiger beide Schilddrüsenlappen befällt. Glücklicherweise haben die meisten Katzen mit Schilddrüsenüberfunktion gutartige, gut abgekapselte Tumore, die leicht entfernt werden können. Eine Operation führt in der Regel zur Heilung, eine Narkose kann jedoch bei älteren Patienten unerwünscht sein, da die Erkrankung möglicherweise das Herz und andere Organe beeinträchtigt hat. Obwohl eine Operation teuer erscheinen mag, ist sie oft günstiger als jahrelange orale Medikamente und regelmäßige Blutuntersuchungen.
• Radiojodtherapie. Dies ist die beste und komplexeste Behandlungsoption. Radioaktives Jod wird injiziert (meist unter die Haut) und konzentriert sich in der Schilddrüse, wo es bestrahlt wird und das überfunktionierende Gewebe zerstört. Eine Narkose oder Operation ist nicht erforderlich, und in der Regel genügt eine einzige Behandlung zur Heilung. Radiojodtherapien wurden früher nur in spezialisierten, lizenzierten Einrichtungen durchgeführt, heute gibt es jedoch viele private Behandlungseinrichtungen. Der Krankenhausaufenthalt kann länger dauern. Je nach örtlichen oder staatlichen Vorschriften müssen Katzen unter Umständen 10 bis 14 Tage in der Einrichtung bleiben, bis die Radioaktivität in Urin und Kot auf ein akzeptables Niveau gesunken ist. Radiojodtherapien sind zudem teuer. Die Kosten sind von etwa 1.200 Dollar auf 500 bis 800 Dollar gesunken, aber für die meisten Katzenbesitzer sind sie immer noch unerschwinglich.

[ 1 ], [ 2 ]