Kombination von Bauchdeckenplastik und Fettabsaugung

Möglichkeiten der Fettabsaugung und ihre Auswirkungen auf die Ergebnisse der Bauchdeckenstraffung

Die Einführung der Fettabsaugung in die klinische Praxis hat die Möglichkeiten plastischer Chirurgen zur ästhetischen Korrektur von Körperkonturen deutlich erweitert. Die Kombinationen von Fettabsaugung und Bauchdeckenstraffung sind vielfältig, und die Wahl des Chirurgen basiert auf dem Verständnis der spezifischen Auswirkungen der Fettabsaugung auf die Ergebnisse der Bauchdeckenstraffung, die der jeweiligen Operation innewohnen.

Zunächst ist es offensichtlich, dass die Kombination von Fettabsaugung und Bauchdeckenstraffung zwar die Möglichkeiten zur Korrektur der Körperkontur verbessert, aber die Heilungsbedingungen der Hauptwunde erheblich verschlechtern kann. Die pathogenetischen Mechanismen dieses Effekts sind:

• die allgemeinen Auswirkungen eines zusätzlichen (durch die Fettabsaugung bedingten) Gewebetraumas auf den Allgemeinzustand des Patienten und infolgedessen auf den Verlauf der Reparaturprozesse in der Hauptwunde;
• direkter Einfluss auf den Heilungsprozess der Hauptwunde (die nach der Bauchdeckenstraffung entsteht), wenn sich daneben ein beschädigter Bereich befindet, der bei der Fettabsaugung behandelt wurde.

Daraus ergaben sich drei Hauptoptionen für die Vorgehensweise des Chirurgen: die Durchführung einer Fettabsaugung vor der Bauchdeckenstraffung (ein separater Schritt), während der plastischen Chirurgie der vorderen Bauchdecke und nach diesem Eingriff (der zweite Schritt).

Vorab-Fettabsaugung

Eine vorläufige Fettabsaugung ist angezeigt, wenn die subkutane Fettschicht an der vorderen Bauchdecke zu dick ist, was das ästhetische Ergebnis der Operation verschlechtern und die Wahrscheinlichkeit postoperativer Komplikationen erhöhen kann. Dies gilt auch für den Fall, dass sich die Hauptfettfalle entlang der Mittellinie des Bauches befindet, der Patient jedoch eine vertikale Bauchdeckenstraffung ablehnt. In diesen Fällen ermöglicht eine Fettabsaugung des Bauches (insbesondere der Oberbauchregion) in Kombination mit der Behandlung der Flanken und Seitenflächen des Körpers, die Dicke des Haut-Fett-Lappens deutlich zu reduzieren und dadurch das Ergebnis der nachfolgenden Bauchdeckenstraffung zu verbessern. Es ist ganz klar, dass der Zeitraum zwischen diesen beiden Eingriffen mindestens 3-4 Monate betragen sollte.

Fettabsaugung bei Bauchdeckenstraffung

Es ist mittlerweile erwiesen, dass eine Fettabsaugung in den an die Hauptwunde angrenzenden Bereichen deren Heilung deutlich verschlechtert und das Risiko von Komplikationen erhöht. Erfolgt die Fettabsaugung durch die Wand der Hauptwunde (z. B. Behandlung der seitlichen Bauchpartien und Flanken), ist diese durch zahlreiche Kanäle mit der Fettabsaugungszone verbunden.

Dadurch kann Wundexsudat, das im Bereich der Fettgewebeentfernung in erheblichen Mengen entsteht, in die Hauptwunde der vorderen Bauchdecke gelangen, was eine hohe Wahrscheinlichkeit der Serombildung mit sich bringt.

Aus diesen Gründen haben sich in der klinischen Praxis nur drei Operationsarten durchgesetzt:

• begrenzte Fettabsaugung an den Rändern der Hauptwunde (bei jeder Art von Bauchdeckenstraffung), um die Bildung von „Ohren“ an den äußersten Punkten des horizontalen Zugangs und/oder die Konvexität der Hautnaht im Oberbauchbereich, die bei einer vertikalen Bauchdeckenstraffung auftritt, zu beseitigen (zu reduzieren);
• großflächige Fettabsaugungen an den Flanken und seitlichen Körperpartien, die über zusätzliche, von der Hauptwunde entfernte Zugänge durchgeführt werden, wodurch die Wundzone der Fettabsaugung nicht direkt mit der Hauptwunde verbunden ist;
• Fettabsaugung mittleren Umfangs, die durch die Wand der Hauptwunde mit minimaler Ablösung von Haut-Fett-Lappen und dem in der Wunde entstandenen „toten“ Raum durchgeführt wird.

Eine großflächige Fettabsaugung durch die Hauptwundenwand mit starker Ablösung von Haut- und Fettlappen (bei einer Bauchdeckenstraffung) ist aufgrund der hohen Anzahl postoperativer Komplikationen gefährlich.

Fettabsaugung nach Bauchdeckenstraffung

Eine Fettabsaugung nach einer Bauchdeckenstraffung ist in der Regel die am wenigsten bevorzugte Option zur Körperformung, da die Ausdünnung der subkutanen Fettschicht der vorderen Bauchdecke zur Hauterschlaffung führt und das ästhetische Ergebnis der Bauchdeckenstraffung verschlechtert. Ausnahmen von dieser Regel gelten bei einem signifikanten Unterschied in der Dicke des Gewebes oberhalb und unterhalb der Narbenlinie. Eine zusätzliche Fettabsaugung kann auch dann sinnvoll sein, wenn sich an den äußersten Punkten der horizontalen Narbe „Ohren“ bilden.