Das Verlangen nach Kaffee ist genetisch bedingt

Wie sich herausstellte, ist die starke Leidenschaft mancher Menschen für Kaffee genetisch bedingt. Zu diesen Schlussfolgerungen kamen Harvard-Experten. Einer Gruppe von Wissenschaftlern gelang es, das sogenannte „Kaffee-Gen“ zu finden, das die Reaktion des Körpers auf dieses Getränk steuert. Die Wissenschaftler stellten außerdem fest, dass dieses Gen trotz leichter Unterschiede bei verschiedenen Menschen die menschliche Gesundheit beeinflussen kann.

Das Forschungsprojekt wurde von Marilyn Cornelis geleitet. Im Rahmen ihrer Arbeit analysierte die Wissenschaftlergruppe die Ergebnisse früherer Studien mit mehr als 120.000 Freiwilligen (die Teilnehmer notierten die Anzahl ihrer täglichen Tassen Kaffee und ließen ihre DNA von Spezialisten untersuchen).

Im neuen Projekt widmeten die Experten den Unterschieden in der DNA der Teilnehmer des Forschungsprojekts, die täglich unterschiedliche Mengen Kaffee tranken, besondere Aufmerksamkeit. Im Ergebnis identifizierten die Experten acht Genvarianten, von denen zwei einen Zusammenhang mit Kaffee zeigten.

Vier der verbleibenden sechs Varianten enthielten Gene, die mit der Wirkung von Koffein auf den menschlichen Körper (Resorption oder stimulierende Wirkung) in Zusammenhang stehen. Die letzten beiden Genvarianten überraschten die Experten völlig, da sie keinen biologischen Zusammenhang mit Koffein oder Kaffee aufwiesen, sondern mit dem Blutzucker- oder Cholesterinspiegel in Zusammenhang standen.

Marian Neuhauser, Co-Autor des Forschungsprojekts, wies darauf hin, dass die Erkennung von Genen, die mit dem Konsum bestimmter Lebensmittel oder Getränke in Zusammenhang stehen, für Ärzte nützlich sein könnte. So könnten sie Patienten identifizieren, die zusätzliche Hilfe benötigen, und ihnen gegebenenfalls empfehlen, bestimmte Lebensmittel oder Getränke aus ihrem Speiseplan zu streichen. Schwangeren wird heute beispielsweise geraten, Kaffee nur in Maßen zu trinken oder besser noch ganz auf Koffein zu verzichten, da Koffein eine Substanz enthält, die das Risiko einer Fehl- oder Frühgeburt erhöht.

Die Debatte über die Vorteile von Kaffee dauert bis heute an. Experten identifizieren weiterhin sowohl die positiven als auch die negativen Eigenschaften dieses Getränks. Japanische Wissenschaftler haben beispielsweise herausgefunden, dass ein aromatisches Getränk am Morgen eine positive Wirkung auf das menschliche Gefäßsystem hat. Eine Tasse natürlicher Kaffee am Morgen normalisiert die Funktion der Blutgefäße.

Den Ergebnissen der Studie zufolge konnte bei älteren Menschen eine Verbesserung des Wohlbefindens beobachtet werden (alle Versuchsteilnehmer wurden in Gruppen eingeteilt und der Zweck der Studie wurde nicht bekannt gegeben).

In der Gruppe, in der die Freiwilligen Kaffee mit Koffein tranken, stellten die Spezialisten eine Verbesserung des Wohlbefindens und der Stimmung fest. In der Gruppe, in der die Teilnehmer überhaupt keinen Kaffee tranken, traten weder geistig noch körperlich Veränderungen auf.

Bis heute können Ärzte nicht genau sagen, warum Kaffee eine so heilende Wirkung auf kleine Gefäße hat, aber man kann mit Sicherheit sagen, dass Kaffee entzündungshemmende Eigenschaften hat.

Am Ende ihrer Arbeit waren sich die Experten einig, dass das Experiment einen weiteren Grund für das Trinken einer Tasse natürlichen Kaffees am Morgen aufgezeigt hat. Ärzte warnen jedoch davor, Kaffee ohne Zucker zu trinken, da sonst der gesamte positive Effekt praktisch verloren geht.

Wissenschaftler stellten außerdem fest, dass Kaffeeliebhaber Optimisten sind, und empfahlen, Kaffee zu trinken, allerdings nur in Maßen.

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