Neue Erkenntnisse zum Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und aggressivem Leberkrebs
Zuletzt überprüft: 14.06.2024
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Obwohl übermäßiger Alkoholkonsum ein bekannter Risikofaktor für Leberkrebs ist, bleiben die genauen Mechanismen, durch die Alkohol zur Entwicklung eines alkoholbedingten hepatozellulären Karzinoms (A-HCC) beiträgt, unklar.
Dieser im Journal of Hepatology veröffentlichte Bericht bietet eine umfassende Zusammenfassung der Pathogenese, Heterogenität, präklinischen Ansätze sowie epigenetischen und genetischen Profile von A-HCC. Im Vergleich zu anderen Arten von Leberkrebs wird A-HCC häufig in späteren Stadien diagnostiziert, wenn die Krankheit weiter fortgeschritten ist. Dies ist teilweise auf den Mangel an verfügbaren Screening-Tools für Personen mit alkoholbedingter Lebererkrankung (ALD) zurückzuführen.
„A-HCC ist ein ernstes Problem der öffentlichen Gesundheit“, sagt Yaojie Fu, Hauptautor der Studie. „Unsere Arbeit unterstreicht, wie wichtig es ist, zu verstehen, wie Alkohol und seine Metaboliten zu dieser aggressiven Form von Leberkrebs beitragen. Durch die Erforschung der einzigartigen Eigenschaften von A-HCC hoffen wir, bessere Diagnoseinstrumente und Behandlungsmöglichkeiten entwickeln zu können."
Es besteht ein starker Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und dem Risiko von A-HCC. Menschen, die viel Alkohol trinken, haben ein viel höheres Risiko, an dieser aggressiven Form von Leberkrebs zu erkranken. Die genauen Gründe, warum Alkohol zur Entwicklung von A-HCC beiträgt, sind jedoch nicht vollständig verstanden.
Verglichen mit hepatozellulärem Karzinom (HCC) anderer Ätiologien wird A-HCC häufig in einem späteren Stadium diagnostiziert, wenn die Krankheit weiter fortgeschritten ist. Dies kann durch den Mangel an verfügbaren Screeningmethoden für Personen mit ALD erklärt werden. In diesem Zusammenhang schlugen die Autoren vor, dass HCC-Screening und -Überwachung bei Patienten mit alkoholbedingter Leberzirrhose sowie präzisere Methoden zur Risikostratifizierung für eine frühzeitige Intervention bei A-HCC von entscheidender Bedeutung sind.
Ethanol und seine Metaboliten, epigenetische Modifikationen, verschiedene Arten von Stoffwechsel Veränderungen, immunsuppressive Tumormikroumgebung (TME) und onkogene Signalwege tragen zur Entwicklung eines alkoholbedingten hepatozellulären Karzinoms (A-HCC) bei.
Quelle: Fu, Yaojie, Maccioni, Luca, Wang, Xin Wei, Greten, Tim F, Gao, Bin.
In dieser Übersicht diskutieren die Autoren auch die mögliche Rolle der Genetik bei der Entwicklung von A-HCC. Einzelnukleotidpolymorphismen (SNPs) bestimmter spezifischer Gene können das Risiko einer alkoholbedingten Leberzirrhose und die Anfälligkeit für A-HCC verändern. Es bedarf jedoch weiterer Forschung, um die möglichen Mechanismen zu entschlüsseln, durch die SNPs das Fortschreiten von A-HCC beeinflussen.
Darüber hinaus beleuchtet die Übersicht auch die molekularen Mechanismen und die Heterogenität von A-HCC. Die Entwicklung besserer präklinischer Modelle ist entscheidend für ein besseres Verständnis der Eigenschaften sowie für die Prävention und personalisierte Therapie von A-HCC in der klinischen Praxis.