Verringert oder erhöht der Verzehr von scharfen Chilischoten das Risiko von Fettleibigkeit?

In einer kürzlich in der Fachzeitschrift Frontiers in Nutrition veröffentlichten Studie untersuchten Forscher den Zusammenhang zwischen der Häufigkeit des Chili-Konsums und dem Risiko für Fettleibigkeit.

Zur Bekämpfung von Fettleibigkeit gilt die Herstellung eines Energiegleichgewichts durch gesunde Ernährung und körperliche Aktivität als die beste Strategie.

Adipositas ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen Body-Mass-Index (BMI) von 30 kg/m² oder mehr definiert ist. Aufgrund ihrer weltweit zunehmenden Verbreitung ist Adipositas zu einem großen Problem der öffentlichen Gesundheit geworden.

Fettleibigkeit wird mit einer Reihe von gesundheitlichen Komplikationen in Verbindung gebracht, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, metabolisches Syndrom, Nieren- und Lebererkrankungen sowie einige Krebsarten.

In der aktuellen Studie untersuchten die Forscher den Zusammenhang zwischen der Häufigkeit des Chili-Konsums, dem BMI und der Prävalenz von Fettleibigkeit in der US-Bevölkerung. Die Daten stammen aus der National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) von 2003 bis 2006, die demografische, gesundheitliche und ernährungsbezogene Daten verschiedener Altersgruppen und ethnischer Gruppen in den USA erhebt.

Daten von 6.138 Teilnehmern wurden ausgewertet. Informationen zur Häufigkeit des Chilikonsums wurden mithilfe eines Fragebogens zur Häufigkeit des Verzehrs von Lebensmitteln erhoben. Die Teilnehmer wurden in drei Gruppen eingeteilt: keine Chilikonsumenten, gelegentliche Chilikonsumenten und häufige Chilikonsumenten.

Die Daten zu Größe und Gewicht der Teilnehmer wurden zur Berechnung des BMI verwendet, wobei ein BMI von 30 kg/m² oder mehr als fettleibig galt. Die abschließende Analyse berücksichtigte verschiedene soziodemografische und verhaltensbezogene Merkmale der Teilnehmer.

Den Antworten auf den Fragebogen zufolge gaben 16,8 %, 74 % und 9,2 % der Gesamtteilnehmer an, keine Chilis zu essen, gelegentlich Chilis zu essen und regelmäßig Chilis zu essen. Zu den Risikofaktoren für Fettleibigkeit zählten 44,6 %, 69,7 %, 36,3 % und 12,5 % der Studienteilnehmer Rauchen, Alkoholkonsum, Bluthochdruck und Diabetes.

Eine vergleichende Analyse ergab keine signifikanten Unterschiede im BMI zwischen den drei Chili-Konsumgruppen. Es zeigte sich jedoch ein signifikanter positiver Zusammenhang zwischen der Häufigkeit des Chili-Konsums und der Prävalenz von Fettleibigkeit.

Eine um alle Kovariaten bereinigte Analyse zeigte, dass die Teilnehmer der Gruppe mit häufigem Chilikonsum signifikant höhere BMI-Werte aufwiesen als die Teilnehmer der anderen Gruppen. Insbesondere wiesen Personen, die am häufigsten Chili konsumierten, einen um 0,71 Einheiten höheren durchschnittlichen BMI auf als diejenigen, die kein Chili konsumierten. Eine vollständig bereinigte Analyse zeigte außerdem, dass Teilnehmer mit dem höchsten Chilikonsum ein um 55 % höheres Risiko für Fettleibigkeit hatten als Nichtkonsumenten.

Häufiger Chili-Verzehr war mit einem signifikanten Anstieg des BMI und des Adipositasrisikos bei Erwachsenen, insbesondere bei Frauen, verbunden. Diese Ergebnisse decken sich mit mehreren groß angelegten Beobachtungsstudien, die zuvor in asiatischen Ländern durchgeführt wurden. Wichtig zu beachten ist, dass Chili oft zusammen mit kalorienreichen Lebensmitteln verzehrt wird, was zu ungesunden Ernährungsgewohnheiten gehört, die zur Gewichtszunahme beitragen.

Aufgrund des Querschnittsdesigns der Studie konnten die Forscher keinen kausalen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit des Chili-Konsums und dem Risiko für Übergewicht feststellen. Zudem enthielten die Umfragedaten keine Informationen über die Chilisorten, deren Schärfe oder die konsumierte Menge. Daher wurden die Zusammenhänge dieser Faktoren mit BMI und Übergewicht nicht untersucht.

Insgesamt deuten die Studienergebnisse darauf hin, dass eine Einschränkung des Chilikonsums das Risiko einer Gewichtszunahme und Fettleibigkeit verringern kann.