Neuer Impfstoff schützt vor allen Grippearten

Am Imperial College London stehen Wissenschaftler gemeinsam mit Forschern der National Institutes of Health kurz davor, einen universellen Impfstoff zu entwickeln, der den menschlichen Körper widerstandsfähiger gegen nahezu jede Virusinfektion macht.

Die Forschung begann 2009 während der Schweinegrippe-Epidemie (A H1N1), die infolge einer Gen-Rekombination Menschen zu infizieren begann. Viele Betroffene erkrankten extrem schwer; der menschliche Körper war auf den neuen Virustyp einfach nicht vorbereitet. Viele Wissenschaftler interessierten sich für die Frage, warum die Krankheit in manchen Fällen relativ mild und mit minimalen Komplikationen verlief, während sie in anderen Fällen extrem schwerwiegend und oft tödlich war. Wie Spezialisten herausfanden, waren die Ursache dafür antigengetestete CD8+ T-Zellen.

Durch eine erhöhte Konzentration dieser Zellen ist der Körper in der Lage, nahezu jeder Viruserkrankung zu widerstehen. Da das Grippevirus jedes Jahr mutiert und jedes Mal eine zunehmende Gefahr für die Gesundheit und das Leben von Menschen, insbesondere von Kindern und älteren Menschen, darstellt, werden Impfstoffe, die für einen bestimmten Virusstamm entwickelt wurden, schnell ungeeignet. Daher arbeiten Experten jedes Jahr an der Entwicklung neuer Impfstoffe, die für einen bestimmten Virusstamm geeignet sind. Die Impfstoffentwicklung ist zeit- und kostenintensiv, und auch die Verbesserung und Zulassung des Impfstoffs nimmt Zeit in Anspruch. Der Impfstoff kommt auf dem Höhepunkt der Epidemie auf den Markt, wenn die Grippe bereits Hunderte von Menschen befallen hat und Todesfälle keine Seltenheit sind.

Daher haben Wissenschaftler über die Entwicklung eines universellen Impfstoffs nachgedacht, der es dem Körper ermöglichen würde, mit jährlich mutierenden Viren besser umzugehen. Wie sich herausstellte, muss zur Entwicklung eines solchen Impfstoffs die Konzentration von CD8+-T-Zellen erhöht werden, wodurch das jährlich auftretende Problem der Virusinfektionen gelöst wäre. CD8+-T-Zellen werden vom Körper gezielt zum Schutz vor Infektionen gebildet. Je mehr dieser Zellen im Körper vorhanden sind, desto besser verträgt der Mensch die Krankheit und desto geringer ist das Risiko von Komplikationen. Die Zellen zerstören den Viruskern, der bei allen Grippeviren gleich ist. Der Körper muss also nur zur Bildung dieser Zellen angeregt werden. Wissenschaftler weisen darauf hin, dass der neue Impfstoff es ermöglichen wird, nicht nur Viren zu bekämpfen, für die der Mensch anfällig ist, sondern auch solche, die von Tierarten mutiert sind (wie im Fall der Schweinegrippe). Natürlich wird der Wunderimpfstoff die Möglichkeit einer Infektion nicht vollständig ausschließen können, aber seine Anwendung würde dazu beitragen, die Krankheit deutlich besser zu überstehen und schwere Folgen und Komplikationen zu vermeiden.

Es wird mindestens fünf Jahre dauern, bis Spezialisten einen universellen Impfstoff entwickeln. Doch das Warten auf einen Wunderimpfstoff lohnt sich, denn jedes Jahr erkranken mehr als fünf Millionen Menschen an Grippeviren und den damit verbundenen Komplikationen, und etwa 500.000 Menschen, darunter auch Kinder, sterben an der Grippe.