WHO will 47 Milliarden Dollar für den Kampf gegen TB ausgeben

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen neuen Fünfjahresplan zur Bekämpfung der Tuberkulose veröffentlicht. Die darin vorgesehenen Maßnahmen deuten darauf hin, dass die Kosten für Diagnostik, Behandlung und Erforschung dieser Infektion auf 47 Milliarden Dollar steigen werden. „Es steht viel auf dem Spiel: Ohne eine rasche Verstärkung der Bemühungen zur Bekämpfung der Tuberkulose werden bis 2015 etwa 10 Millionen Menschen an dieser behandelbaren Krankheit sterben“, sagte WHO-Vertreter Marcos Espinal. Zu den von der WHO genannten Aufgaben gehören die Steigerung der Erfolgsquote der Tuberkulosebehandlung weltweit auf 90 Prozent (laut Daten für 2008/2009 liegt sie bei 86 Prozent), die Sicherstellung von HIV-Tests für 100 Prozent der Tuberkulosepatienten, der Ausbau der Zahl der Tuberkuloselabore in Entwicklungsländern, die Einführung moderner Diagnosemethoden und die Entwicklung neuer Medikamente. Nach Schätzungen der internationalen Organisation sterben derzeit jährlich etwa 2 Millionen Menschen an Tuberkulose. Die überwiegende Mehrheit dieser Todesfälle ereignet sich in Ländern Asiens, Afrikas und Osteuropas. Die WHO schätzt die Kosten für die medizinische Versorgung von Tuberkulosepatienten in den ärmsten Regionen der Welt auf 37 Milliarden US-Dollar. Derzeit beträgt die Finanzierungslücke für diese Maßnahmen 14 Milliarden US-Dollar. Darüber hinaus sieht das Dokument die Bereitstellung von 10 Milliarden US-Dollar für Forschungsprogramme vor. Daher ist die Umsetzung des Plans ohne eine deutliche Erhöhung der Mittel der Geberländer nicht möglich. Nach Berechnungen der WHO könnten durch die Umsetzung der festgelegten Ziele in den nächsten fünf Jahren fünf Millionen Todesfälle vermieden und die Tuberkulose-Sterblichkeit halbiert werden.