WHO fordert, Kinder vor Werbung für ungesunde Produkte zu schützen

Die Werbung für Lebensmittel und Getränke ist heute eine gut entwickelte Branche, und Kinder und Jugendliche zählen zu den Hauptzielgruppen. Werbung ist allgegenwärtig: auf Fernsehbildschirmen, auf Internetseiten, in sozialen Netzwerken, auf der Straße und sogar in Bildungseinrichtungen. Sponsoringverträge und Markenplatzierungen sind derzeit weit verbreitet, um eine maximale Wirkung auf den Verbraucher zu erzielen.

Werbung für fettige und ungesunde Lebensmittel bildete keine Ausnahme. In Griechenland beispielsweise waren 65 % der Werbespots mit der Werbung für Produkte mit hohem Zucker-, Fett- und Salzgehalt verbunden. Wie die Praxis zeigt, reagieren Kinder sehr stark auf Werbung, die ihre Geschmackspräferenzen beeinflussen kann. Gewohnheiten bilden sich bereits in den frühen Stadien der kindlichen Entwicklung, und heute ist die Entstehung ungesunder Ernährungsgewohnheiten bei Kindern das eigentliche Problem, was in Zukunft zu Übergewicht, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und anderen gesundheitlichen Problemen führen kann.

Amanda Long, CEO der globalen Verbraucherrechtsorganisation, stellte fest, dass Hersteller Milliarden von Dollar für Werbung ausgeben. Weltweit wird die jüngere Generation mit auffälliger und einprägsamer Werbung für kalorienreiche Produkte konfrontiert, die einer starken technologischen Verarbeitung unterzogen wurden und große Mengen an Fett, Salz und Zucker enthalten.

In vielen Ländern ist die Regierung besorgt über die aktuelle Situation. Einige Länder haben Gesetze erlassen, die Lebensmittel- und Getränkehersteller dazu verpflichten, ihre Werbekampagnen mit den zuständigen Behörden abzustimmen. So haben beispielsweise Großbritannien und Nordirland die Werbung für Produkte mit hohem Zucker-, Salz- und Fettgehalt im Kinderprogramm verboten. Dies markiert den Beginn strengerer Beschränkungen für Lebensmittel- und Getränkehersteller weltweit.

Einige Experten weisen jedoch darauf hin, dass Kinder beim Ansehen von Familienfernsehprogrammen, die als für Erwachsene gedacht und nicht in der Liste der Beschränkungen aufgeführt sind, möglicherweise Werbung für ungesunde Produkte ausgesetzt sind.

In Großbritannien stellte Malcolm Clarke, Koordinator einer Initiative, die sich für Kinder gegen Werbung für ungesunde Lebensmittel und Getränke einsetzt, fest, dass sich den Herstellern durch die zunehmende Informationsflut neue Möglichkeiten eröffnen, ihre Produkte zu bewerben. Dadurch werden alle Bemühungen der Eltern, ihren Kindern gesunde Essgewohnheiten beizubringen, zunichte gemacht, da Kinder in Zeitschriften, Supermärkten, Kinos und sogar in der Schule ständig mit Werbung für ungesunde Lebensmittel und Getränke konfrontiert werden.

Die Weltgesundheitsorganisation ruft die Regierungen aller Länder dazu auf, Einfluss auf die Werbung für schädliche Produkte zu nehmen, indem sie den Herstellern strenge Beschränkungen auferlegen.

Diese Bestimmung ist eine der wichtigsten im umfassenden WHO-Aktionsplan zur Prävention nichtübertragbarer Krankheiten. Gemäß dieser Bestimmung empfiehlt die WHO, auf gesetzlicher Ebene Einfluss auf Werbung und andere Methoden der Produktförderung durch Hersteller zu nehmen.

Die WHO sammelt seit mehreren Jahren Daten darüber, wie sich Getränke- und Lebensmittelwerbung auf die jüngere Generation auswirkt. In der Folge wurde unter norwegischer Führung ein spezielles Netzwerk ins Leben gerufen, das den Werbedruck auf die jüngere Generation verringern soll.

Zu den Zukunftsplänen der Länder dieses Netzwerks gehört die Förderung der Entwicklung wirksamerer und umfassenderer politischer Maßnahmen. Dazu ist jede Regierung verpflichtet, bestimmte Kriterien festzulegen, insbesondere für Produkte, deren Werbung eingeschränkt werden sollte.