Schwangerschaft - Wehen und Geburt: Geburtsplan

Informieren Sie sich bei Ihren Arztbesuchen über den Geburtsverlauf. Überlegen Sie sich, was Sie sich wünschen, und schreiben Sie einen groben Plan auf. Diesen können Sie in einer Schule für junge Eltern lernen oder selbst erstellen. Muster für diesen Plan finden Sie im Internet.

Seien Sie darauf vorbereitet, dass nicht alles nach Plan verläuft, und haben Sie Geduld. Ihre Erfahrung nach der Geburt kann völlig anders sein als erwartet. Im Falle einer unvorhergesehenen Situation trifft der Arzt die Entscheidung zu Ihrer Sicherheit und der des Babys. Sie können zwar noch Einfluss auf einige Entscheidungen nehmen, aber das letzte Wort liegt beim Arzt.

Vergessen Sie nicht, eine Entbindungsklinik und einen Arzt für die Entbindung auszuwählen und zu überlegen, ob Sie eine Ihnen nahestehende Person in Ihrer Nähe haben möchten. Wenn Sie noch nie eine Schule für junge Mütter besucht haben, ist es ab dem sechsten oder siebten Schwangerschaftsmonat höchste Zeit, sich anzumelden.

Überlegen Sie, welche Art der Schmerzlinderung Sie wünschen, welche medizinischen Maßnahmen (einschließlich der Überwachung der fetalen Herzfrequenz) erforderlich sein könnten und wie Sie die ersten Stunden mit Ihrem Neugeborenen verbringen möchten.

Entspannungstechniken

• Natürliche Geburt: Schmerzkontrolle ohne Schmerzmittel, wie z. B. konzentrierte Atmung, Ablenkung, Massage, Visualisierung und ständige Unterstützung während der Wehen. Akupunktur und Hypnose sind in manchen Fällen sehr wirksam.
• Eine Wassergeburt trägt zur Schmerz- und Stressminderung bei und macht den Geburtsvorgang einfacher und schneller.
• Bewegung während der Wehen, ob kontinuierliche oder intermittierende Überwachung. Die meisten Frauen möchten sich während der Wehen bewegen, was die Beschwerden lindert. Bei schwierigen Wehen ist jedoch eine ständige Überwachung des Fötus erforderlich.
• Essen und Trinken während der Wehen. In manchen Entbindungskliniken ist das Trinken von Wasser oder das Lutschen von Eis erlaubt. Essen ist jedoch verboten, da feste Nahrung während der Wehen langsam verdaut wird, Erbrechen droht und falls eine Operation notwendig ist, die Narkose nur auf nüchternen Magen erfolgt.
• Einer angenehmen Melodie lauschen.
• Veränderung der Körperposition während des Drückens.

Medizinische Schmerzmittel

• Epiduralanästhesie: Eine kontinuierliche Injektion von Schmerzmitteln in den Epiduralbereich des Rückenmarks, um das Gefühl im Unterkörper teilweise oder vollständig zu blockieren. Eine leichte Epiduralanästhesie ermöglicht es der Frau, das Geschehen zu spüren und zu pressen, wodurch die Notwendigkeit eines Kaiserschnitts oder eines Geburtsabbruchs verringert wird.
• Pudentale oder parazervikale Anästhesie: Die Einführung eines Anästhetikums in den Bauchraum. Die Pudentale Anästhesie gilt als eine der sichersten Anästhesieformen, da nur der Geburtskanal betäubt wird. Die parazervikale Anästhesie wird seltener angewendet als die Pudentale, die als wirksamer gilt.
• Narkotika, hauptsächlich Dimerol, werden zur Linderung von Angstzuständen und Schmerzen eingesetzt, ihre schmerzstillende Wirkung ist jedoch begrenzt und sie verursachen Nebenwirkungen bei Mutter und Kind.

Es gibt weitere Arten der Anästhesie, die jedoch nur während der Wehen von einem Arzt verordnet werden können. Sie sind in der Regel integraler Bestandteil anderer medizinischer Verfahren, die in Notfallsituationen durchgeführt werden. Dazu gehören:

• Lokalanästhesie: subkutane Injektion eines Anästhetikums, um den Bereich vor der Verabreichung der Epiduralanästhesie zu betäuben.
• Spinalblockade: Eine Injektion eines Schmerzmittels in die Rückenmarksflüssigkeit, die den Unterkörper während einer Zangengeburt oder eines Kaiserschnitts schnell und vollständig betäubt und so das Pressen unmöglich macht.
• Vollnarkose: Die Frau inhaliert oder erhält ein intravenöses Narkosemittel, wodurch sie das Bewusstsein verliert. Diese Art der Anästhesie gilt als unsicherer und schneller als eine Epidural- oder Spinalanästhesie. Daher wird eine Vollnarkose nur in Notsituationen angewendet, wenn der Fötus schnell herausgeholt werden muss und noch kein Epiduralkatheter gelegt wurde.

Medizinisch unterstützte Verfahren während der Geburt

• Geburtseinleitung, einschließlich Blasensprung und medikamentöser Gabe zur Öffnung des Gebärmutterhalses und Anregung der Wehen. Dies geschieht, wenn es medizinisch notwendig ist, beispielsweise bei Bluthochdruck oder anderen gefährlichen Erkrankungen der Mutter.
• Die Überwachung der fetalen Herzfrequenz kann kontinuierlich erfolgen, beispielsweise bei schwierigen Geburten, oder in regelmäßigen Abständen, um den Zustand des Fötus zu bestimmen.
• Bei einer Episiotomie wird der Dammschnitt durchgeführt, um die Geburt zu erleichtern und die Geburtsdauer zu verkürzen. Durch Massagen wird ein Dammriss verhindert oder das Pressen selbst kontrolliert.
• Anwendung einer Geburtszange oder Vakuumextraktion des Fötus, wenn die Wehen beendet sind, Pressen erforderlich ist oder ein fetales Distress-Syndrom beobachtet wird.
• Kaiserschnitt.

Wenn Sie bereits einen Kaiserschnitt hatten, möchten Sie möglicherweise eine vaginale Geburt versuchen oder einen erneuten Kaiserschnitt planen.

Neugeborenenpflege

• Sie können Nabelschnurblut einlagern, um die Stammzellen möglicherweise später zur Behandlung Ihres Babys zu verwenden. Dies muss jedoch schon früh in der Schwangerschaft geplant werden.
• Ihr Baby kann unmittelbar nach der Geburt mindestens eine Stunde bei Ihnen bleiben. In manchen Entbindungskliniken bleiben Mutter und Kind während des gesamten Krankenhausaufenthalts im selben Zimmer.
• Um das Baby nach der Geburt zu beruhigen, können die Verabreichung von Vitamin K, Blutuntersuchungen und augenärztlichen Medikamenten verschoben werden.
• Überlegen Sie, wann und ob Sie Besuch empfangen möchten, auch von anderen Kindern Ihrer Familie.

Sie können darum bitten, Ihrem Baby während der Fütterung kein Wasser oder Trockennahrung zu geben, um Probleme beim Stillen zu vermeiden.

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