ELECTRO Zerstörung

Zu den destruktiven elektrischen Methoden zählen die Elektroepilation, die Elektrokoagulation und die Desinkrustation (Elektropeeling). Da ihre Aufgabe die Zerstörung ist, werden sie den chirurgischen Korrekturmethoden und nicht den physiotherapeutischen Methoden zugeordnet.

Elektrolyse wird seit über 60 Jahren in der Kosmetik eingesetzt. Dabei werden Haare durch Anlegen von elektrischem Strom an den Haarfollikel entfernt. Bei der Elektrolyse wird der Strom durch eine dünne Nadel zugeführt, die bis in die Tiefe des Haarfollikels in die Haut eingeführt wird, wo die Haarwuchszone zerstört wird. Die in den Haarfollikel eingeführte Nadel wird mit dem Minuspol verbunden. Die positive (passive) Elektrode wird am Unterarm oder Schienbein befestigt oder dem Patienten einfach gegeben. Unter dem Einfluss des Stroms wandern die geladenen Ionen im Gewebe des Haarfollikels zu den Polen mit dem entgegengesetzten Vorzeichen.

Nämlich: Positiv geladene Ionen der Gewebeumgebung Na+ und K+ wandern zur negativen Elektrode, deren Überschuss durch negativ geladene OH–-Ionen ausgeglichen wird, was aufgrund der lokalen Ansammlung von NaOH und KOH zu einer starken Alkalisierung der Umgebung führt. Eine stark alkalische Umgebung führt zum Absterben der Haarfollikelzellen und beraubt sie der Regenerationsfähigkeit. Der Vorteil dieser Methode besteht darin, dass sich die entstehende Alkalisierung im gesamten Follikel verteilt, wenn Bereiche des Haarfollikels für die Nadel unzugänglich sind. Der Nachteil dieser Methode ist die relativ lange Dauer der Haarentfernung.

Die Elektroepilation kann mit der Gabe pharmakologischer Präparate durch Elektrophorese kombiniert werden, beispielsweise um den pH-Wert wiederherzustellen, Schwellungen und Reizungen zu lindern, die nach der Elektroepilation auftreten können. Oder um spezielle Lösungen oder Gele in die Haarkanäle einzubringen, die das Haarwachstum hemmen (diese Methode heißt Epilsoft). In mehreren Epilsoft-Sitzungen können Sie eine Ausdünnung der Haare und eine Reduzierung ihrer Anzahl erreichen. Unter Berücksichtigung der Haarwachstumsstadien können die Eingriffe über einen längeren Zeitraum alle 20 bis 30 Tage durchgeführt werden. Das beste Ergebnis wird bei der Behandlung von dünnem Haar erzielt.

Elektrokoagulation ist eine Methode zur Kauterisierung von Gewebe durch Gleichstrom. Dadurch werden Keratin und Zellproteine in der Epidermis unter der Elektrode denaturiert. Unter der Kathode bildet sich eine alkalische Substanz, die Schwellungen, trockenen Schorf und eine nicht verdichtete Narbe verursacht. Diese Methode wird zur Behandlung von flachen Hämangiomen, Pityriasis versicolor, Teleangiektasien und Akne eingesetzt.

Desincrustation ist eine Methode der Galvanisierung mit einer alkalischen Lösung zur Reinigung der Gesichtshaut. Diese Methode wird am häufigsten bei fettiger Haut (Stirn, Nase, Kinn) angewendet, um Talgpfropfen (Verseifung von Komedonen) aufzuweichen. Darüber hinaus hilft die Wirkung des elektrischen Stroms, Talg aus den Poren zu entfernen, die Durchlässigkeit der Blutgefäße zu erhöhen und die Zellen mit Feuchtigkeit zu versorgen.

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